Zwei Deutsche bei Piratenüberfall entführt

Bei einem Piratenangriff auf ein Handelsschiff vor der Küste Nigerias sind zwei deutsche Seeleute entführt worden. Das Auswärtige Amt in Berlin richtete nach Angaben einer Sprecherin vom Sonntag einen Krisenstab ein.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bewaffnete Rebellen des Movement for the Emancipation of the Niger Delta (MEND) im Niger Delta (Archivfoto vom 18.09.2008). Bei einem Piratenangriff auf ein Handelsschiff vor der nigerianischen Küste sind zwei deutsche Seeleute entführt worden.
dpa Bewaffnete Rebellen des Movement for the Emancipation of the Niger Delta (MEND) im Niger Delta (Archivfoto vom 18.09.2008). Bei einem Piratenangriff auf ein Handelsschiff vor der nigerianischen Küste sind zwei deutsche Seeleute entführt worden.

BERLIN - Bei einem Piratenangriff auf ein Handelsschiff vor der Küste Nigerias sind zwei deutsche Seeleute entführt worden. Das Auswärtige Amt in Berlin richtete nach Angaben einer Sprecherin vom Sonntag einen Krisenstab ein.

«Wir bemühen uns in Zusammenarbeit mit den nigerianischen Behörden mit Hochdruck darum, dass die beiden Deutschen wieder in Freiheit kommen», sagte die Sprecherin.

Nach einem Bericht der nigerianischen Zeitung «The Guardian» wurde bei dem Überfall ein ausländischer Matrose getötet. Insgesamt zwölf Seeleute seien verschleppt worden. Ihr Aufenthaltsort sei unbekannt. Der Zeitung zufolge wurden zwei Schiffe attackiert. Die nigerianische Marine habe eine Untersuchung eingeleitet und tue alles, um eine schnelle Freilassung der Entführten zu erreichen.

Ein Marinesprecher sagte, der Überfall habe sich am Freitagabend in den Gewässern des Bundesstaates River State ereignet. An Bord der «BBC Polonia» seien außer den beiden Deutschen unter anderen sieben Russen gewesen, berichtete die Zeitung «Daily Independent».

Marinesoldaten hätten das verlassene Schiff gesichert. Es liege mittlerweile in dem Hafen Bonny vor Anker, nicht weit von Port Harcourt im Nigerdelta entfernt.

Bisher hat sich keine Gruppe zu der Entführung der Seeleute bekannt. Der Ort des Überfalls legt aber nahe, dass es sich um einen Angriff der Nigerdelta-Rebellen handeln könnte, die vor einigen Monaten den Waffenstillstand mit der Regierung erneut aufgekündigt hatten.

Im ölreichen Nigerdelta sind immer wieder Ausländer entführt worden. Zumeist kamen sie gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder frei. Zuletzt waren im April zwei Deutsche am Ufer eines Flusses im Nigerdelta gekidnappt worden. Die Entführer verlangten damals nach Berichten aus Nigeria umgerechnet 150 000 Euro Lösegeld. Nach fünf Tagen waren die beiden Deutschen wieder frei.

Wenige Tage vor dem Angriff auf das Handelsschiff hatten Piraten in den Grenzgewässern zwischen Kamerun und Nigeria ein Passagierschiff angegriffen und eine Frau getötet, vier Reisende wurden schwer verletzt. Überlebende berichteten am Freitag, zwölf Piraten hätten das Schiff am Dienstag geentert und das Feuer eröffnet.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.