Zum Mars fliegen – und doch nicht abheben

„Experiment Mars 500“: Mehrere Astronauten werden 520 Tage lang eingesperrt. Ohne Familie, ohne vertraute Umgebung sollen sie sich auf die zukünftige Expedition zum Mars vorbereiten. Harte Bedingungen.
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Der Mars ist etwa halb so groß wie die Erde
dpa Der Mars ist etwa halb so groß wie die Erde

NOORDWIJK - „Experiment Mars 500“: Mehrere Astronauten werden 520 Tage lang eingesperrt. Ohne Familie, ohne vertraute Umgebung sollen sie sich auf die zukünftige Expedition zum Mars vorbereiten. Harte Bedingungen.

Sie müssen 520 Tage lang auf ihre Frauen und Kinder verzichten, auf Freunde und bekannt sowie ihre vertraute Umgebung: Zwei Europäer werden an einem fast zwei Jahre dauernden, simulierten Flug zum Mars teilnehmen.

Die Europäische Weltraumbehörde ESA stellte gestern im niederländischen Noordwijk die Teilnehmer der spektakulären Mission vor.

„Experiment Mars500“ gilt als extreme Herausforderung an das Durchhaltevermögen der Teilnehmer.

Die gesamte Mission werden die beiden Europäer mit drei Kollegen aus Russland und möglicherweise einem Chinesen auf engstem Raum bei Essensrationen und eingeschränkter Kommunikation verbringen.

Die Isolationsstudie ist ein wesentlicher Teil der Vorbereitung auf eine zukünftige Reise zum Mars. Sie findet auf einem Testgelände des Instituts für Biomedizinische Probleme in Moskau statt.

Dort hatten Testpersonen bereits 2007 eine zweiwöchige Vorbereitungsmission absolviert; 2009 testeten dann sechs Freiwillige für 105 Tage die Bedingungen eines langen Raumflugs. Bereits damals berichteten Teilnehmer, wie deprimierend die lange Trennung von der Familie sei.

Ein realer Flug zum Mars würde nach derzeitigem Wissensstand rund 500 Tage dauern. In der Simulation gehen die Forscher von 250 Tagen für den Hinflug, 30 Tagen für einen Aufenthalt auf der Planetenoberfläche und 240 Tagen für den Rückflug aus. Nächsten Sommer soll der Test beginnen.

Die ESA und das russische Institut wollen dabei herausfinden, wie die physische und psychische Leistungsfähigkeit eines Menschen unter solch extremen Bedingungen erhalten werden kann.

Eine Crew muss damit zurechtkommen, auf engstem Raum eingeschlossen zu sein und eineinhalb Jahre lang immer dieselben Gesichter zu sehen. Außerdem müssen die Teilnehmer von dem leben, was sie an Lebensmitteln mitnehmen können. Kommunikation nach außen findet bei der Simulation nur über das Internet statt – mit einer 20-minütigen Verzögerung wie bei einem echten Raumflug.

Alle möglichen Teilnehmer sprechen Russisch und Englisch. Sie bringen Kenntnisse in Medizin, Ingenieurswesen, Biologie und Informatik mit. mh

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