Zeugenvernehmung im Pistorius-Prozess fortgesetzt
Der Mordprozess gegen Paralympics-Star Oscar Pistorius ist mit der Vernehmung von Zeugen der Anklage fortgesetzt worden. Der Anwalt des beinamputierten Südafrikaners hatte beim Prozessauftakt am Vortag Pistorius' Nachbarin Michelle Burger in ein zweistündiges Kreuzverhör genommen.
Pretoria - Der Mordprozess gegen Oscar Pistorius ist am Dienstag mit der Befragung einer Schlüsselzeugin durch die Verteidigung fortgesetzt worden. Michelle Burger, eine Nachbarin von Pistorius, unterstrich ihre Aussage vom Vortag, wonach sie in der Todesnacht von Pistorius' Freundin Reeva Steenkamp eine Frau um Hilfe schreien gehört habe.
Lesen Sie hier: Parallelen zu Pistorius: Der O.J.-Simpson-Prozess
Pistorius' Verteidiger Barry Roux versuchte am Dienstag in einem über fünf Stunden dauernden Kreuzverhör erneut, die Glaubwürdigkeit der Nachbarin in Frage zu stellen. Am Nachmittag soll Burgers Ehemann befragt werden, zudem sagt eine weitere Nachbarin aus.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem "Blade Runner" vor, seine Freundin Reeva Steenkamp am 14. Februar 2013 in seiner Villa in einem Nobelvorort von Pretoria durch die geschlossene Badezimmertür erschossen und dabei mit voller Absicht gehandelt zu haben. Pistorius behauptet, er habe hinter der Tür einen Einbrecher vermutet. Pistorius hatte zur Prozesseröffnung am Montag auf "nicht schuldig" plädiert.
Der mit Spannung erwartete Prozess war am Dienstag zwischenzeitlich unterbrochen worden, weil südafrikanische Medien ein Foto der Zeugin im Fernsehen gezeigt hatten, was nicht erlaubt war. Den Vorsitz hat Richterin Thokozile Masipa, die in dem auf knapp drei Wochen angesetzten Prozess aller Voraussicht nach am 20. März das Urteil sprechen wird.
- Themen: