Zehn Jahre danach: Die Erinnerung an 9/11 lebt

Zehn Jahre nach den Terror-Anschlägen: Manchmal bleibt gar nichts übrig  – Forensiker arbeiten weiter an der Identifizierung der Opfer vom 11. September.
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Am 11. September 2011 jährt sich der Terroranschlag auf das World Trade Center zum zehnten Mal. Noch immer befindet sich am Ground Zero eine Baustelle.
AP 23 Am 11. September 2011 jährt sich der Terroranschlag auf das World Trade Center zum zehnten Mal. Noch immer befindet sich am Ground Zero eine Baustelle.
Barrack Obama, Präsident der Vereinigten Staaten, spraich sich für den Bau der Moschee aus und entzürnt so große Teile des Volkes. Obama verteidigt seine Entscheidung, in dem er sich auf die Religionsfreiheit beruft.
dpa 23 Barrack Obama, Präsident der Vereinigten Staaten, spraich sich für den Bau der Moschee aus und entzürnt so große Teile des Volkes. Obama verteidigt seine Entscheidung, in dem er sich auf die Religionsfreiheit beruft.
Jedoch sind 2/3 der US-Amerikanischen Bevölkerung gegen den Bau der Moschee. Sie versuchen mit allen Mitteln die Moslems und die Regierung umzustimmen.
dpa 23 Jedoch sind 2/3 der US-Amerikanischen Bevölkerung gegen den Bau der Moschee. Sie versuchen mit allen Mitteln die Moslems und die Regierung umzustimmen.
Ein heikles Thema. Der Imam der muslimischen Gemeinde warnt davor, die Muslime in ihren Bauplänen zu stören. Denn das würde eine Niederlage des Islams bedeuten und die Terrorgefahr maßgeblich erhöhen.
dpa 23 Ein heikles Thema. Der Imam der muslimischen Gemeinde warnt davor, die Muslime in ihren Bauplänen zu stören. Denn das würde eine Niederlage des Islams bedeuten und die Terrorgefahr maßgeblich erhöhen.
Terry Jones, ein Christlicher Fundi-Prediger in Florida, kündigte nun auch noch die Verbrennung des Korans zum Jahrestag der Anschläge an. Damit könnte er eine weltweite Explosion von Hass verursachen.
dpa 23 Terry Jones, ein Christlicher Fundi-Prediger in Florida, kündigte nun auch noch die Verbrennung des Korans zum Jahrestag der Anschläge an. Damit könnte er eine weltweite Explosion von Hass verursachen.
Nicht nur Tony Blair, sondern beinahe alle Staatsoberhäupter, warnen Terry Jones vor seiner Aktion und raten ihm vehement von der Aktion ab. Doch er will sich nicht beirren lassen, es sein denn, Gott sendet ihm ein Zeichen.
AP 23 Nicht nur Tony Blair, sondern beinahe alle Staatsoberhäupter, warnen Terry Jones vor seiner Aktion und raten ihm vehement von der Aktion ab. Doch er will sich nicht beirren lassen, es sein denn, Gott sendet ihm ein Zeichen.
„Ground Zero“ ist heute eine Gedenkstätte und gleichzeitig Symbol der Wiedergeburt New Yorks.
AP 23 „Ground Zero“ ist heute eine Gedenkstätte und gleichzeitig Symbol der Wiedergeburt New Yorks.
Wie es mit dem Platz, mit dem viele Leute die Hölle auf Erden verbinden, weitergeht, wird sich zeigen.
dpa 23 Wie es mit dem Platz, mit dem viele Leute die Hölle auf Erden verbinden, weitergeht, wird sich zeigen.
Der Tag, der die Welt veränderte: Am 11. September 2001 steuerten Terroristen Flugzeuge in das World Trade Center in New York City und das Pentagon in Virginia.
AP 23 Der Tag, der die Welt veränderte: Am 11. September 2001 steuerten Terroristen Flugzeuge in das World Trade Center in New York City und das Pentagon in Virginia.
Eine Schweigeminute soll um 8.45 Uhr (Ortszeit) beginnen - dem Zeitpunkt, als die Terroristen das erste Passagierflugzeug in die Türme des World Trade Centers in New York steuerten.
AP 23 Eine Schweigeminute soll um 8.45 Uhr (Ortszeit) beginnen - dem Zeitpunkt, als die Terroristen das erste Passagierflugzeug in die Türme des World Trade Centers in New York steuerten.
Die Bilder der dramatischen Sekunden vor und nach dem Einschlag: 19 Angehörige der islamistischen Terrororganisation Al-Qaida wurden als Täter identifiziert. Die Attentäter entführten zwischen 8.10 Uhr und etwa 9.30 Uhr Ortszeit (EDT) vier Verkehrsflugzeuge der American Airlines.
AP 23 Die Bilder der dramatischen Sekunden vor und nach dem Einschlag: 19 Angehörige der islamistischen Terrororganisation Al-Qaida wurden als Täter identifiziert. Die Attentäter entführten zwischen 8.10 Uhr und etwa 9.30 Uhr Ortszeit (EDT) vier Verkehrsflugzeuge der American Airlines.
Laut verschiedenen Opferliste kamen bei den Anschlägen zwischen 2.726 und 3.015 Personen, darunter die 19 Attentäter, ums Leben.
AP 23 Laut verschiedenen Opferliste kamen bei den Anschlägen zwischen 2.726 und 3.015 Personen, darunter die 19 Attentäter, ums Leben.
Um 8:45 Uhr und 9:03 Uhr steuerten die Terroristen die beiden Flugzeuge in die Türme.
AP 23 Um 8:45 Uhr und 9:03 Uhr steuerten die Terroristen die beiden Flugzeuge in die Türme.
Das in den Vereinigten Staaten verwendete Kürzel "9/11" (nine-eleven) für den 11. September erinnert an die Notrufnummer in den USA mit der Schreibweise 911 (nine-one-one).
AP 23 Das in den Vereinigten Staaten verwendete Kürzel "9/11" (nine-eleven) für den 11. September erinnert an die Notrufnummer in den USA mit der Schreibweise 911 (nine-one-one).
Verzweifelte Menschen stürzen sich aus den Fenstern des World Trade Centers. Der Fluchtweg nach unten war ihnen durch die Feuerhölle und die extremen Temperaturen versperrt.
AP 23 Verzweifelte Menschen stürzen sich aus den Fenstern des World Trade Centers. Der Fluchtweg nach unten war ihnen durch die Feuerhölle und die extremen Temperaturen versperrt.
Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush, leitete nach den Anschlägen den Antiterrorkrieg ein. Die USA führten den Krieg in Afghanistan 2001 und begründeten auch den Irakkrieg 2003 als Reaktion auf die Anschläge.
AP 23 Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush, leitete nach den Anschlägen den Antiterrorkrieg ein. Die USA führten den Krieg in Afghanistan 2001 und begründeten auch den Irakkrieg 2003 als Reaktion auf die Anschläge.
Osama bin Laden, das ausgemachte Feindbild der USA und vermuteter Drahtzieher der Anschläge am 11. September, ist bis heute noch nicht gefasst.
AP 23 Osama bin Laden, das ausgemachte Feindbild der USA und vermuteter Drahtzieher der Anschläge am 11. September, ist bis heute noch nicht gefasst.
Nach dem Einsturz der beiden Türme war die Insel Manhatten in eine riesige Staubwolke gehüllt...
dpa 23 Nach dem Einsturz der beiden Türme war die Insel Manhatten in eine riesige Staubwolke gehüllt...
...viele Menschen waren über und über mit Staub bedeckt. Die gesamte Gegend rund um die beiden Türme glich einem Trümmerfeld...
AP 23 ...viele Menschen waren über und über mit Staub bedeckt. Die gesamte Gegend rund um die beiden Türme glich einem Trümmerfeld...
Starke Atembeschwerden: Um sich vor den Staubmassen wenigstens ein bisschen schützen zu können, halten sich die Passanten und Helfer Stofftücher vor Mund und Nase.
AP 23 Starke Atembeschwerden: Um sich vor den Staubmassen wenigstens ein bisschen schützen zu können, halten sich die Passanten und Helfer Stofftücher vor Mund und Nase.
In seiner Amtszeit als New Yorker Bürgermeister musste Rudolph Giuliani die Folgen des Terroranschlags bewältigen. Für seine erfolgreiche Führung in der Krise zeichnete ihn das Time-Magazin mit dem Titel „Person of the Year 2001“ aus.
AP 23 In seiner Amtszeit als New Yorker Bürgermeister musste Rudolph Giuliani die Folgen des Terroranschlags bewältigen. Für seine erfolgreiche Führung in der Krise zeichnete ihn das Time-Magazin mit dem Titel „Person of the Year 2001“ aus.
Der Freedom Tower von Daniel Liebeskind wird als Nachfolgebebauung seit dem 27. April 2006 auf dem Ground Zero an der Stelle des zerstörten und abgetragenen World Trade Centers gebaut.
AP 23 Der Freedom Tower von Daniel Liebeskind wird als Nachfolgebebauung seit dem 27. April 2006 auf dem Ground Zero an der Stelle des zerstörten und abgetragenen World Trade Centers gebaut.
Die Ereignisse des 11. Septembers werden wegen ihrer weitreichenden Folgen weltweit als historische Zäsur betrachtet, die das begonnene 21. Jahrhundert stark prägen. Die zerstörten Stahlpfosten des WTC stehen für eine stark erschütterte Großmacht USA.
dpa 23 Die Ereignisse des 11. Septembers werden wegen ihrer weitreichenden Folgen weltweit als historische Zäsur betrachtet, die das begonnene 21. Jahrhundert stark prägen. Die zerstörten Stahlpfosten des WTC stehen für eine stark erschütterte Großmacht USA.

Zehn Jahre nach den Terror-Anschlägen: Manchmal bleibt gar nichts übrig  – Forensiker arbeiten weiter an der Identifizierung der Opfer vom 11. September.

New York - Die Überreste des 32-jährigen Feuerwehrmanns,
der bei den Anschlägen auf das World Trade Center (WTC) vor zehn
Jahren getötet wurde, wurden nie gefunden. Das ist besonders
schmerzlich für die Familie, die in ihrer Trauer nach Antworten
sucht, nach einer Art Abschluss oder letzten Gewissheit, dass der
geliebte Mensch wirklich unter den Anschlagsopfern ist.

Fakten erzählen die Geschichte eines Jahrzehnts der Suche nach
und der Bergung von den Überresten der Opfer des 11. Septembers:
Angehörige der Opfer zogen bis vor den Obersten Gerichtshof, weil
sie eine noch umfassendere forensische Untersuchung wollten als die,
die bereits in Gang war. Noch Jahre nach den Anschlägen wurden
Überreste von Opfern in Kanalschächten und auf Dächern um den Ground
Zero entdeckt.

Millionen wurden ausgegeben, unter anderem auch für die mühevolle
Gewinnung von DNA aus winzigen Knochenstücken mithilfe modernster
Technologie. Von den 21.000 gefundenen Überresten konnten etwa 9.000
nicht identifiziert werden. Von mehr als 1.100 Opfern gibt es keine
identifizierbaren Überreste. Und das Tempo sagt alles: Innerhalb von
fünf Jahren gab es nur 26 neue Identifizierungen. Ende August wurde
zuletzt ein 40-jähriger Mann identifiziert, der im Nordturm
gearbeitet hatte.

„Ich kann keinen Zeitrahmen geben, wann eine Identifizierung
gemacht wird, wenn überhaupt“, sagte der Leiter der
WTC-Identifizierungseinheit bei der städtischen Gerichtsmedizin,
Mark Desire. „Aber wir arbeiten ununterbrochen.“

Fünf Wissenschaftler arbeiten sieben Tage die Woche an neuen
Identifizierungen in einem Labor in einem ultramodernen Gebäude auf
der Ostseite von Manhattan. Die nicht identifizierten Überreste sind
in einem temperierten Zelt ein paar Straßen weiter untergebracht.
Etwa 400 Knochenfragmente werden monatlich analysiert.

Nur ein leeres Gefäß

Wenn eine Identifizierung abgeschlossen ist, werden die Überreste
an die Familie zurückgeschickt. Manchmal bleibt nach der DNA-Analyse
gar nichts übrig. Die Angehörigen erhalten dann nur das leere Gefäß,
in dem die Überreste aufbewahrt wurden.

Doch die Forensiker geben nicht auf. Das Team arbeite noch ebenso
unermüdlich wie vor zehn Jahren, sagte Desire von der
WTC-Identifizierungseinheit. Einige Angehörige können die Arbeit der
Forensiker dennoch nicht nachvollziehen. „Man kann DNA vom
Bürgerkrieg, dem Ersten Weltkrieg und dem Zweiten Weltkrieg finden“,
sagte der Stiefvater des 32-jährigen Feuerwehrmanns. „Aber man kann
nicht die DNA von Ersthelfern oder Zivilisten finden?“

Die Bemühungen, die Opfer der Anschläge vom 11. September zu
identifizieren, begannen fast unmittelbar nach den Anschlägen in New
York, dem Pentagon und in Shantsville, Pennsylvania, wo eines der
entführten Flugzeuge abstürzte, bevor es sein angesteuertes Ziel
erreichte. Forensische Teams machten sich an den drei Unglücksorten
daran, Opfer und Kidnapper zu identifizieren. Die Überreste der
Kidnapper wurden an das FBI übergeben.

Die Hitze, die bei dem Flugzeugabsturz in Pennsylvania entstand,
war so stark, das für die Gerichtsmediziner kaum menschliche
Überreste zur Untersuchung übrigblieben. Bis auf fünf wurden alle
184 Opfer des Anschlags auf das Pentagon identifiziert.

Am schwierigsten war die Arbeit der Forensiker im Fall der
WTC-Anschläge. Das Gelände ist sechseinhalb Hektar groß, die
Zwillingstürme begruben alles unter sich. Es wurden kaum
vollständige Leichen gefunden. Hitze, Feuchtigkeit, Bakterien und
Chemikalien wie Kerosin erschwerten die Detektivarbeit der
Forensiker. Einige Überreste waren so stark verbrannt oder
kontaminiert, dass keine DNA analysiert werden konnte.

Grenzen der aktuellen DNA-Technologie erreicht

 Im April 2005 wurde den Angehörigen von der städtischen
Gerichtsmedizin mitgeteilt, dass die Identifizierungsbemühungen
eingestellt würden, da „die Grenzen der aktuellen DNA-Technologie“
erreicht worden seien. 2006 wurde die Suche wieder aufgenommen,
nachdem Dutzende Knochenfragmente eines Anschlagsopfers in einem
Kanalschacht gefunden worden waren. Daraufhin wurden fast 2.000
Knochenfragmente auf Dächern und unter einer Straße entdeckt. Im
vergangenen Jahr wurde auch diese Suche eingestellt.

Leichenteile wurden auch in einer ehemaligen Mülldeponie auf
Staten Island gefunden, wo Trümmerschutt gelagert wurde. 2008 lehnte
ein Richter die Klage mehrerer Angehöriger von Anschlagsopfern ab,
die die Trümmerteile an einen anderen Ort bringen wollten, der als
Friedhof dienen sollte.

Was mit den Überresten der Anschlagsopfer geschehen soll, ist
umstritten. Einige Angehörige sind gegen das National September 11
Memorial & Museum, das im kommenden Jahr eröffnet werden soll.

„Es ist furchtbar, dass die Angehörigen sich mit Tausenden
zusammendrängen müssen, um die Überreste zu sehen“, sagte die Mutter
eines 35-jährigen Feuerwehrmanns. Einige seiner Überreste wurden ihr
übergeben. Doch auch für die nicht identifizierten Opfer müsse es
einen richtigen Friedhof geben, sagte sie: „Es sind kostbare,
heilige Überreste unserer Lieben.“
 

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