Wo Deutschland beliebten Urlaubszielen sehr nahekommt

München - Kaum ein Zitat in Verbindung mit dem Reisen ist abgedroschener als das aus Johann Wolfgang von Goethe "Erinnerung" abgewandelte "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah".
In Corona-Zeiten mögen oder können viele gar nicht anders. Meer, Berge, blühende Landschaften – gibt es ja auch alles in Deutschland, das dieses Jahr wohl Reiseziel Nummer eins vieler werden wird. Dazu kommen spektakuläre Sehenswürdigkeiten, die ihren europäischen Doppelgängern in nichts nachstehen. Hier kommen ein paar fast zum Verwechseln ähnliche Alternativen zu ferneren Sehenswürdigkeiten.
Urlaub wie in der Toskana

Steht einem der Sinn nach mediterranem Flair, ist vielleicht eine deutsche Variante der Toskana das Ziel der Wahl. Die gibt es gleich mehrfach: Neben der Uckermark in Brandenburg wird auch das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut in Sachsen-Anhalt als „Toskana des Nordens“ gepriesen. Die ehemaligen Herzogtümer Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Merseburg und Sachsen-Zeitz zeugen mit ihren majestätischen Barockschlössern von einer prunkvollen Vergangenheit. Radfahren und Wandern bietet sich hier an, aber auch Kanu-Fahren in einem der vielen Seen oder Flüsse ist möglich.
Urlaub wie in der Schweiz

Wandern in einer Schweiz – das geht auch in Sachsen, in Brandenburg, Franken oder Schleswig-Holstein. Gut, dort finden Bergfreunde freilich nur die kleinen Verwandten des Nachbarlandes, aber der Name ist gleich. Der kleinste gemeinsame Nenner der Schweizen in Deutschland ist wohl im weitesten Sinne eine schöne Natur. Der Urlauber kann dort wandern, spazieren und radeln.
Urlaub wie am Ärmelkanal

Die weißen Klippen von Dover ragen an der schmalsten Stelle des Ärmelkanals wie eine Festung in Richtung Kontinentaleuropa. Solche Kolosse gibt es auch in Deutschland: die Kreideformation des Nationalparks Jasmund auf Rügen. 118 Meter misst die höchste Klippe bis zum Abgrund. Casper David Friedrich wurde hier zu einem der berühmtesten Kunstwerke der Romantik inspiriert. Kleiner Minuspunkt: Die Ostsee wird nie wirklich warm, selbst im August liegen die Temperaturen im Schnitt unter 20 Grad.
Urlaub wie in der Provence

Das berühmte violette Kraut taucht jährlich von August bis September die Lüneburger Heide in ein fantastisch leuchtendes Farbenmeer. Dies sieht den Lavendelfeldern in der Provence zum Verwechseln ähnlich. In der Heidelandschaft allerdings einzigartig: Schafe pflegen die Landschaft. Sie halten die Triebe kurz, sodass sie dicht bleiben und schön blühen. Tierfreunde aller Art kommen in der Lüneburger Heide auf ihre Kosten. Neuerdings werden die Schafe von Ziegen unterstützt. Die halten Gehölze wie Birken und Kiefer in Schach. Nicht zu vergessen sind die Dülmener Wildpferde, die dort ebenfalls die Landschaft pflegen.