Winnenden: Vater von Tim K. hat Amoklauf ermöglicht
STUTTGART - Er muss sich vor Gericht verantworten, weil er die Tatwaffe des Amokläufers von Winnenden nicht ordnungsgemäß versperrt hatte. Die Anklage erhebt nun offenbar schwere Vorwürfe gegen den Vater von Tim K.
Der Vater von Tim K. hätte den Amoklauf seines Sohnes in Winnenden nach Ansicht der Staatsanwaltschaft verhindern können. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf die Anklageschrift. Demnach wirft die Staatsanwaltschaft Stuttgart Jörg K. vor, er habe bewusst gegen die Vorschriften zur Aufbewahrung von Waffen verstoßen und damit die Ermordung von 15 Menschen erst ermöglicht. Die Gefahr, dass sein psychisch labiler 17-jähriger Sohn die im Schlafzimmer der Eltern versteckte Waffe missbrauchen könnte, sei für den 50-Jährigen vorhersehbar gewesen.
Bei den Ermittlungen zu zentralen Fragen der Amoktat vom 11. März haben sich laut Staatsanwaltschaft Widersprüche ergeben, die nur in einer Hauptverhandlung aufgeklärt werden könnten. Ursprünglich wollte die Behörde dem Vater einen Prozess ersparen und einen Strafbefehl gegen ihn erlassen. Ein Prozesstermin stehe noch nicht fest. (ddp)
- Themen:
- Mord