Wien: Horror-Unfall mit Bus aus München

Sie waren unterwegs nach München. Ein deutscher Reisebus ist in der Nähe von Wien verunglückt. Sechs Menschen kamen in der Nacht zum Montag ums Leben. Die Opfer sind überwiegend Kosovo-Albaner.
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Bei einem Unfall mit einem deutschen Reisebus und zwei Lastwagen sind in der Nacht zum Montag in der Nähe von Wien sechs Menschen getötet und bis zu 20 verletzt worden.
dpa Bei einem Unfall mit einem deutschen Reisebus und zwei Lastwagen sind in der Nacht zum Montag in der Nähe von Wien sechs Menschen getötet und bis zu 20 verletzt worden.

WIEN, MÜNCHEN - Sie waren unterwegs nach München. Ein deutscher Reisebus ist in der Nähe von Wien verunglückt. Sechs Menschen kamen in der Nacht zum Montag ums Leben. Die Opfer sind überwiegend Kosovo-Albaner.

Hat der Fahrer geschlafen? War das Wetter schuld? Der Omnibus, der vom Kosovo aus nach München unterwegs war, kam nur bis Österreich. Nahe Wien, bei der Ausfahrt Heiligenkreuz im Bezirk Baden, geschah der schwerste Busunfall in Österreich seit neun Jahren: Sechs Tote, 37 Verletzte, darunter eine Schwangere, sechs davon schwer.

Der graue Omnibus war auf der Wiener Außenringautobahn unterwegs, Ziel: München. Ungefähr um Mitternacht waren zwei Lkws aus Rumänien und der Slowakei kollidiert und auf der Fahrbahn gestoppt. Der Linienbus mit Münchner Kennzeichen fuhr geradewegs in das Heck eines der Laster – dabei starben der Fahrer und fünf Passagiere in den vorderen Reihen. Der Fahrer und der Beifahrer im slowakischen Lkw überlebten schwer verletzt.

Den Rettern bot sich ein Bild des Schreckens. Die Wucht des Aufpralls hatte den Bus in sich zusammengeschoben. Viele Menschen waren eingeklemmt, andere liefen auf der Autobahn umher, blutüberströmt. „Man weiß nicht, wo man zuerst ist – man hat halt zu wenig Hände“, sagte Jürgen Paukovics, einer von 80 Rettungskräften vor Ort. Er hatte gleichzeitig sieben Menschen betreut – Weinende beruhigt, Verletzte versorgt, Frierende zugedeckt. Die meisten der Bus-Insassen waren Kosovo-Albaner, die in Deutschland wohnen. Aber die Identifizierung gestaltete sich schwierig: „Das ganze Gepäck ist durcheinander geflogen, wir finden kaum Papiere“, sagte Willy Konrath von der Landesverkehrsabteilung. Für Angehörige wurde eine Notrufnummer eingerichtet. „Leichen und Verletzte lagen völlig durcheinander“, sagte ein Feuerwehrmann. Erst nach einer Stunde konnte der Letzte aus den Fahrzeugtrümmern geborgen werden. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Anfängliche Vermutungen, die glatten Straßen könnten das schwere Unglück verursacht haben, verwarfen die Ermittler schnell. „Die Straße war staubtrocken, zuvor hat den ganzen Tag die Sonne geschienen“, sagte ein Sprecher des Autobahnbetreibers.

Eher kommt ein Fahrfehler des Busfahrers in Frage. Warum dieser nicht bremste, um die Kollision mit den Lkws zu vermeiden, ist noch ungeklärt. Wahrscheinlich ist der Grund aber ein Sekundenschlaf.

sch

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