Wie küsst es sich mit Bart, Herr Fahn?

Marcus Fahn, Frühaufdreher bei Bayern 3 muss sich wegen einer Radio-Wette einen Bart wachsen lassen. Seitdem erblickt er jeden Morgen einen gealterten Fremden im Spiegel.

AZ: Herr Fahn, Sie sind 32, hatten Sie schon einen Bart?

MARCUS FAHN: Ich trage gern mal den drei-Tage-Klassiker, aber mehr als fünf Tage ohne Rasur halte ich nicht durch. Schon aus ästhetischen Gründen.

Jetzt müssen Sie vier Wochen durchhalten – noch bis zum 25. März. Schaffen Sie das?

Ich muss. Sonst verliere ich meine Wette.

Wie kam’s dazu?

Wir Bayern-3-Frühaufdreher haben über die Oberammergauer gesprochen, die sich bis zu den Passionsspielen die Bärte wachsen lassen müssen. Meine Kollegin Claudia Conrath behauptete, ich würde das ja keine vier Wochen packen. Der Herausforderung habe ich mich gestellt.

Die Halbzeit haben Sie gepackt – wie fühlen Sie sich?

Wenn ich morgens in den Spiegel schaue, frage ich mich: Wer ist dieser gealterte Fremde mit dem finsteren Gesicht? Eigentlich bin ich mehr ein südländischer Typ.

Kratzt’s?

Ja, das fing mit dem sechsten Tag an. Ich habe ziemlich dickes Haar, das kräuselt sich und piekst in die Haut rein.

Piekst es auch beim Küssen? Was sagt Ihre Freundin?

„,Lass uns doch mal knutschen“, sagte sie vor fünf Tagen. „Bald geht’s nicht mehr.“

Sie Armer, ist Ihre Haut bereits gerötet?

Noch nicht, aber da ich ein Hypochonder bin, warte ich stündlich auf die erste Entzündung.

Bleiben die Spaghetti schon m Bart hängen?

Dann höre ich sofort auf.

Und Ihre Wette? Worum geht’s eigentlich?

Der Verlierer muss einen Tag in einem Hunde-Salon arbeiten, scheren, baden.

Haben Sie einen Hund?

Noch nicht. Aber bald kriege ich einen Labrador. Es wäre eine gute Übung.

Interview: Renate Schramm