Wasserkrise: Teheran schließt öffentliche Toiletten

Die Wasserkrise im Iran stellt eine ernsthafte Herausforderung für das System dar. Die von der Regierung ergriffenen Wassersparmaßnahmen betreffen nun auch "ein elementares Bedürfnis".
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Im Iran werden wegen der Wasserkrise die öffentlichen Toiletten geschlossen. (Archivbild)
Im Iran werden wegen der Wasserkrise die öffentlichen Toiletten geschlossen. (Archivbild) © Mohammad Dehdast/dpa
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Teheran

Wegen der akuten Wasserkrise im Iran werden Berichten zufolge nun auch die öffentlichen Toiletten in der Hauptstadt Teheran geschlossen. Die Nachrichtenportale Didehban-Iran und Shargh berichten, dass die Schließungen Teil der Wassersparmaßnahmen der Regierung seien. Shargh schreibt, dass die Situation von Tag zu Tag schlimmer werde, und "nun sollen auch die Toiletten geschlossen werden".

Didehban-Iran wirft der Regierung vor, mit der Einstellung dieser wichtigen Dienstleistung den Hauptstadtbewohnern "ein elementares Bedürfnis zu verweigern". Die Berichte wurden bislang von der Teheraner Stadtverwaltung nicht kommentiert - von Augenzeugen jedoch bestätigt. Demnach sind viele öffentliche Toiletten schon geschlossen, etwa vor und in den U-Bahn-Stationen. Im Großraum Teheran soll es schätzungsweise etwa 20.000 davon geben.

Wasser abgestellt, Stromausfälle

Die Energie- und Wasserkrise der letzten Wochen ist inzwischen die Hauptsorge der Iraner. In mehreren Stadtteilen Teherans - und mindestens 50 anderen Städten - wurde das Wasser für bis zu 48 Stunden abgestellt. Hinzu kommen stundenlange Stromausfälle, die bei Temperaturen zwischen 40 und 50 Grad auch die Nutzung von Klimaanlagen unmöglich machen. Viele der rund 15 Millionen Einwohner der Hauptstadt beklagen in den sozialen Medien, dass ein menschenwürdiges Leben unter diesen Umständen kaum noch möglich sei.

Die Regierung von Präsident Massud Peseschkian wirkt hilflos und fordert lediglich von den Bürgern, weniger Wasser zu verbrauchen. Es gibt ernsthafte Überlegungen, die Arbeitswoche von fünf auf vier Tage zu verkürzen oder gar eine einwöchige Zwangsschließung der Hauptstadt anzuordnen, um so Strom und Wasser zu sparen. Angesichts der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen wurden diese Pläne vorerst verschoben - stehen aber weiterhin auf der Agenda. 

Peseschkian selbst spricht von einer "Naturkatastrophe", die in wenigen Wochen noch schlimmer werden könnte, da alle Stauseen im Land fast leer seien. Er erwägt daher sogar, die Hauptstadt zu verlegen, um ein mögliches Chaos zu verhindern.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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