Wasserknappheit auf Mallorca: Gemeinden drehen die Leitungen zu

Mallorca leidet unter extremer Wasserknappheit, während die Dürre die Gemeinden, insbesondere Sóller, stark belastet. Auf Anwohner und Touristen kommen jetzt drastische Sparmaßnahmen zu. 
Maximilian Neumair |
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Ein Olivenbaumfeld in der Nähe des Dorfes Bunyola auf Mallorca. Eine Dürrewelle plagt die Insel.
Ein Olivenbaumfeld in der Nähe des Dorfes Bunyola auf Mallorca. Eine Dürrewelle plagt die Insel. © Clara Margais/dpa
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Den ganzen Sommer schon kämpft Mallorca mit Wasserknappheit. Dürre plagt die spanische Insel – im Juni etwa fielen dort durchschnittlich nur 0,2 Liter Regen pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Normalerweise sind es 16,7.

Besonders die Gemeinden der Tramuntana, die Landschaft entlang des gleichnamigen Gebirgszugs, trocknen aus, wie die "Mallorca Zeitung" und das "Mallorca Magazin" berichten. Das zeigt sich demnach am drastischsten an der Gemeinde Sóller: Die hat nur noch Wasserreserven für etwa zehn Tage. Der Bürgermeister Miquel Nadal kündigte bereits weitere Sparmaßnahmen an, sollte es nicht wie durch ein Wunder doch noch regnen.

Ein Blick in den Wetterbericht macht wenig Hoffnung auf ein solches Wunder. Nadal sagt, die Situation sei "sehr besorgniserregend". Aktuell ist demnach der tägliche Wasserverbrauch in Sóller wesentlich höher als das, was aus den umliegenden Quellen im Tramuntana-Gebirge entnommen werden könne. Die Stauseen dort, Gorg Blau und Cúber, seien nur noch zu 30,98 Prozent ihrer Gesamtkapazität gefüllt. Die Pegelstände der Brunnen seien erschreckend tief.

Julio, Fahrer eines Wassertankwagens, speist in Deia Wasser ins kommunale Netz ein. Mallorca leidet vielerorts unter akutem Wassermangel. Wegen der anhaltenden Trockenheit verschärfte die Gemeinde Deià an der Westküste ihre Sparmaßnahmen.
Julio, Fahrer eines Wassertankwagens, speist in Deia Wasser ins kommunale Netz ein. Mallorca leidet vielerorts unter akutem Wassermangel. Wegen der anhaltenden Trockenheit verschärfte die Gemeinde Deià an der Westküste ihre Sparmaßnahmen. © Clara Margais/dpa

Bereits am Freitag hatte der Bürgermeister laut Medienberichten eine neue Stadtverordnung mit Sparmaßnahmen verkündet. Demnach dürfen Pools nicht mit Wasser aus der öffentlichen Leitung befüllt, Gärten nicht gegossen, Autos, Boote und Terrassen nicht gewaschen werden. Einzige Ausnahme: hygienische oder sicherheitstechnische Gründe. Den Hotels in Sóller hat die Stadtverwaltung geraten, wassersparende Systeme zu installieren und ihre Gäste über die prekäre Lage aufzuklären.

In der kommenden Woche sollen zudem weitere Einschränkungen beginnen. Was die genau beinhalten, ist bislang noch nicht bekannt.

Wie die Maßnahmen aussehen könnten, zeigt sich etwa an der Gemeinde Deià: In gewissen Ortsteilen wurden laut "Mallorca Zeitung" montags, mittwochs und freitags der Wasserhahn komplett zugedreht. Die Folge: Die Bewohner der betroffenen Häuser und Wohnungen müssen sich Wasser aus Tanklastern kaufen oder auf ihre eigenen Tanks zurückgreifen. Mit einer zeitweisen Unterbrechung der Wasserversorgung müssen auch Anwohner und Touristen in Sóller rechnen. Es wäre laut "Mallorca Magazin" das erste Mal seit September 2020.

Mit einer spürbaren Entlastung auf Mallorca rechnet die Regierung erst im Herbst.

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