Wasser, Sonne - ist das eine zweite Erde?
Berlin – Mit Hilfe des Kepler-Weltraumteleskops haben Forscher einen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, welcher der Erde ähnelt und auf dem es flüssiges Wasser geben könnte – also die Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen.
Wie die Forscher in der neuen Ausgabe des US-Fachmagazins "Science" berichteten, befindet sich der Exoplanet mit der Bezeichnung Kepler 186-f in der sogenannten habitablen Zone. So nennen die Wissenschaftler den Entfernungsbereich zum Zentralgestirn eines Planeten, in dem Wasser dauerhaft flüssig bleiben kann.
Nach Angaben der San Francisco State University kreist der felsige Planet Kepler-186f um den Zwergstern Kepler-186. Kepler-186f ist demnach einer von fünf Planeten, die zu diesem Zentralgestirn gehören, und der am weitesten davon entfernte.
Von seiner "Sonne" empfange Kepler-186f genau das richtige Maß an Strahlung, also nicht zu viel und nicht zu wenig, damit Wasser – sofern vorhanden – flüssig bleiben könnte. Der Erde ähnelt dieser Exoplanet den Angaben zufolge auch durch seine Größe – er ist in etwa zehn Prozent größer.
Der Astronom und Physiker Stephen Kane, der in der Kepler-Mission für die "habitablen Zonen" zuständig ist, verwies aber auch auf die Unterschiede zur Erde. So unterscheide sich der Stern, um den Kepler 186-f kreist, "ganz erheblich" von unserer Sonne. Kepler-186 sei viel kleiner und kühler.
Im Rahmen der 2009 gestarteten Kepler-Mission wurden tausende von Kandidaten für Exoplaneten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, entdeckt. Insgesamt wurde nach Angaben des Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde NASA bislang die Existenz von knapp 1700 Exoplaneten bestätigt.
Nicht nur auf Kepler-186f, sondern auch noch auf einigen anderen davon könnte es theoretisch flüssiges Wasser geben. Keplers Suche nach erdähnlichen Planeten wurde inzwischen wegen irreparabler technischer Probleme an dem Teleskop eingestellt, die gewaltigen Datenmengen werden aber weiterhin ausgewertet.
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