Washington: Tödliches Ende nach wilder Verfolgungsjagd

Am Tag nach der tödlichen Verfolgungsjagd im Regierungsviertel von Washington herrscht Rätselraten über das Motiv.
dpa |
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Washington - Eine 34 Jahre alte Frau hatte sich am Donnerstag eine kurze, aber dramatische Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert und diese am Ende mit ihrem Leben bezahlt. Auf dem Rücksitz saß auch ein einjähriges Mädchen, wie die "Washington Post" berichtete. Ihm gehe es nach Polizeiangaben gut.

Es handele sich um einen "isolierten Vorfall", sagte der für das Kapitol zuständige Polizeichef, Kevin Dine. Einen terroristischen Hintergrund schließe er aus. Mit einem schwarzen Auto war die 34-Jährige zunächst in eine Sicherheitsbarrikade vor dem Weißen Haus gefahren, bevor sie quer durch die Innenstadt in Richtung Kapitol raste. Dutzende Polizeiwagen verfolgten die Autofahrerin.

Ein Mitarbeiter des Secret Service, der die Gegend um das Weiße Haus bewacht, wurde von dem Wagen getroffen und verletzt. Menschen schrien auf der Straße, weil sie bei dem Crash erst einen Unfall vermuteten, berichtete ein Augenzeuge der dpa. 20 bis 30 Polizeiautos hätten sofort die Verfolgung aufgenommen.

Sie führte bis zum Washingtoner Kapitol, wo sich Demokraten und Republikaner in diesen Tagen eine hitzige Debatte über den Haushalt liefern. Wegen des Streits sind seit Dienstag große Teile der öffentlichen Verwaltung lahmgelegt.

Die Straßen rund um das Kongressgebäude wurden abgesperrt, Politiker und Mitarbeiter wurden aufgefordert, das Gebäude nicht zu verlassen und Fenstern fernzubleiben. Auch am Weißen Haus gelten verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Das Kapitol befindet sich im Herzen Washingtons und ist gut zwei Kilometer vom Weißen Haus entfernt; das Kongressgebäude ist Sitz des Senats und des Repräsentantenhauses.

Bilder des Fernsehsenders Fox-TV zeigen, wie der schwarze Pkw vor den Türen des Kapitol schließlich von der Polizei in die Zange genommen wird. Beim Manövrieren des Pkw rammt die Fahrerin auch ein Polizeiauto, während Beamte mit gezogener Waffe um ihren Wagen stehen. Zwischen sechs und zwölf Schüssen hätten die Beamten abgegeben, sagte Augenzeuge Frank Schwing der dpa. Passanten seien aufgefordert worden, in Deckung zu gehen und sich auf den Boden zu legen. Kurz darauf seien sie evakuiert worden, berichtete Schwing.

Die Chefin der Washingtoner Polizei, Cathy Lanier, erklärte schließlich, die Frau sei durch Schüsse getötet worden. Polizisten hätten das ein Jahre alte Kind in ein Krankenhaus gebracht, sagte ihr Kollege Dine. Insgesamt seien zwei Sicherheitsbeamte verletzt worden.

Ob die Frau ihrem Ärger über die lahmgelegte Verwaltung womöglich Luft machen wollte, blieb zunächst unklar. Im Fahrzeug sei keine Waffe gefunden worden, auch habe die Frau wahrscheinlich selbst keine Schüsse abgegeben, berichtete die "Washington Post" unter Hinweis auf Ermittler.

Erst vor zweieinhalb Wochen wurde die US-Hauptstadt Schauplatz einer blutigen Schießerei. Der 34 Jahre alte Aaron Alexis hatte in einem Kommandozentrum der Marine das Feuer eröffnet und 12 Menschen getötet. Er wurde dann selbst von Sicherheitskräften erschossen.

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