Was mag der Chef? Was treibt der Neider?
Immer mehr Deutsche schnüffeln Kollegen über das Internet aus. Internet-Plattformen wie Facebook oder spezielle Suchmaschinen wie „Yasni“ oder „123people“ leisten dabei gute Dienste.
Tummelt sich mein Kollege in zweifelhaften Internetforen? Welche Hobbys hat mein Chef? Immer öfter nutzen Beschäftigte das Internet, um Kollegen oder Vorgesetzte auszuspähen. In einer Umfrage des Personensuchportals Yasni gaben 40 Prozent der Befragten an, es zu tun.
„Oft suchen sie etwas Negatives über ihre Konkurrenten im Job“, berichtet Yasni-Sprecher Marko Ubovic. Das werde dann über den Flurfunk im Betrieb weitergegeben. Bei Vorgesetzten werde hingegen auch nach Vorlieben und Interessen gefahndet. „Das kann man nutzen, um beim Chef mit Smalltalk zu punkten.“
An Personendaten kommt man über spezielle Suchmaschinen wie „Yasni“ oder „123people“. „Spock“ grast gezielt soziale Netzwerke wie Facebook ab – oft eine Fundgrube für private Daten.
Tückisch: Wer sein Profil in Netzwerken eingibt, macht es automatisch öffentlich. Will man das nicht, muss man die persönlichen Einstellungen ändern. Auch beim Online-Händler Amazon: Dort kann man tausende „Wunschzettel“ öffentlich einsehen – und so herausfinden, welche Vorlieben jemand bei Büchern, CDs, Elektro- oder Intimartikeln hat.
Wer Informationen über seine Person im Internet beschränken will, kann das über professionelle Dienstleister tun. Anbieter wie „Reputation Defender“ oder „Dein guter Ruf“ suchen Einträge, Fotos oder Videos im Netz und entfernen sie gegen Gebühr. Aber Vorsicht: Auch zu wenige Infos im Netz können schaden. „Personalchefs suchen oft gezielt Infos über Bewerber“, sagt Such-Experte Ubovic. „Finden sie nichts, fragen sie sich: ,Verbirgt der was?’ – und nehmen einen anderen.“ aja