Waldbrand bedroht Ferienort auf La Gomera

Ein Waldbrand hat auf La Gomera den Touristenort Valle Gran Rey bedroht, eines der wichtigsten Ferienziele auf der kanarischen Insel.
dpa |
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Madrid - Die spanischen Behörden forderten Einheimische und Urlauber auf, wegen der vorrückenden Flammen ihre Wohnungen und Hotels zu verlassen.

Etwa 3000 Menschen versammelten sich daraufhin im Hafen der Ortschaft. Mehr als 900 von ihnen wurden an Bord von zwei Fährschiffen in die Inselhauptstadt San Sebastián gebracht. In Ostspanien kamen bei der Bekämpfung der Waldbrände zwei Menschen ums Leben.

Insgesamt hatten auf La Gomera wegen der Waldbrände etwa 5000 Bewohner ihre Häuser verlassen müssen, teilte der Regierungschef der Kanaren, Paulino Rivero, mit. "Das ist ein Viertel der gesamten Bevölkerung der Insel." Aufgrund der Hitze seien die Aussichten schlecht, die Flammen bald unter Kontrolle zu bekommen. In Valle Gran Rey brannten 30 Wohnhäuser nieder. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Wind trieb die Flammen später in das Innere der Insel zurück und auf die Ortschaft Vallehermoso zu.

Der Tourismuskonzern TUI teilte mit, die Lage habe sich stabilisiert. Etwa 30 TUI-Gäste seien vorsichtshalber aus ihren Appartements geholt und zum Hafen von San Sebastián gebracht worden, sagte eine Sprecherin. Von dort sollten sie nach Teneriffa übersetzen. "Wir haben uns entschlossen, bis zum Anreistag 20. August keine weiteren Buchungen mehr anzunehmen", teilte die Sprecherin mit. Zwar seien die Hotels in Meeresnähe nicht gefährdet, doch beeinträchtigten starke Rauchentwicklung sowie die vielen gesperrten Straßen einen unbeschwerten Urlaub auf der Insel. TUI stelle auf Wunsch gebührenfreies Umbuchen in Aussicht.

Der Reiseveranstalter Thomas Cook wies darauf hin, dass La Gomera nicht zu den großen Urlaubszielen des Unternehmens gehöre. Es hat derzeit nur 47 Touristen auf der Insel. Deren Unterkünfte seien von dem Feuer nicht betroffen, sagte eine Sprecherin.

Die seit mehr als einer Woche anhaltende Feuersbrunst vernichtete auf La Gomera etwa 5000 Hektar Wald- und Buschland, davon 750 Hektar im Nationalpark Garajonay, der zum Weltnaturerbe der Unesco gehört. Die Behörden erklärten, dass in dem Schutzgebiet mit seiner einzigartigen Naturlandschaft ein schwerer ökologischer Schaden entstanden sei.

Auf der Nachbarinsel Teneriffa konnten die Löschmannschaften den Vormarsch eines Waldbrandes weitgehend stoppen. Die Bewohner evakuierter Dörfer durften in ihre Häuser zurückkehren.

Auf dem spanischen Festland kamen in der Gegend von Alicante zwei Menschen bei der Bekämpfung eines Waldbrandes ums Leben. Wie die Rettungsdienste mitteilten, handelte es sich bei den Toten um einen Feuerwehrmann und einen Waldarbeiter, die gegen ein Feuer in La Torre de les Maçanes angekämpft hatten.

Zwei weitere Mitglieder der Löschmannschaften wurden verletzt. Das Feuer war vermutlich von einem defekten Auto ausgelöst worden. Aus dem Motor waren nach Angaben der Lokalbehörden Flammen geschlagen, die mehrere Bäume in Brand setzten. In Spanien loderten am Montag insgesamt ein sechs größere Waldbrände in verschiedenen Teilen des Landes.

Die Opposition der Sozialisten warf der Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy Untätigkeit vor. "Wo steckt Rajoy, wenn Spanien an allen Ecken und Enden brennt?", fragte der Sozialist Oscar López.

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