Vulkan auf Island: Etwas Ruhe vor dem nächsten Ausbruch?
Es wird nicht mehr so viel Asche in die Luft gestoßen, doch Entwarnung kann es noch nicht geben. Vulkanologen fürchten sogar eine neue Serie. Heißt der Berg bald dann bald „Wirtschaftskrise“?
Der Eyjafjella schwächelt, aber der Ausbruch des Vulkans unter dem isländischen Gletscher war womöglich nur der Anfang – der Beginn einer viel größeren Ausbruchsserie.
„Wir haben keine verstärkten Eruptionen festgestellt“ heißt es beim meteorologischen Institut in Reykjavik. Die Asche fliegt nicht mehr so hoch, die spektakuläre Lava könnte jetzt einen Kegel errichten, wo zuvor ein Gletscher war. Der ist mittlerweile geschmolzen, Wasserdampf und Vulkanstaub sind über Europa verteilt.
Die britische Wetterbehörde Nats berichtet am späten Montagabend von einer neuen Aschewolke, die in Richtung britischer Inseln zieht. Der britische Luftraum ist mittlerweile der letzte in Europa, der noch gesperrt ist.
Vulkanforscher fürchten jetzt den Ausbruch des Nachbarvulkans Katla oder des nahen Hekla. „Anfang des 19. Jahrhunderts war nach dem Eyjafjella auch der Katla ausgebrochen“, sagt der Geophysiker Birger Lühr vom Geoforschungszentrum Potsdam: „Das könnte jetzt wieder passieren.“ Auch der Katla liegt unter Eis, das nach einer Eruption schlagartig schmelzen könnte.
Am wahrscheinlichsten sei aber der Ausbruch des Hekla, der 50 Kilometer entfernt alle zehn Jahre Lava und Asche spuckt.
Die Isländer nehmen die Ausbrüche mit wachsendem Humor. Da der Vulkan unter dem Gletscher noch keinen Namen hatte, schlugen Studenten jetzt „Kreppa“ vor. Das heißt Wirtschaftskrise. Die Atlantik-Insel ist von der Krise ganz besonderes hart betroffen. mm.
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