Vorerst keine Homo-Ehen in Kalifornien mehr

Im US-Bundesstaat Kalifornien dürfen bis mindestens Dezember keine Homo-Ehen mehr geschlossen werden. Das entschied am Montag ein US-Berufungsgericht in San Francisco und hob damit eine Regelung einer niederen Instanz auf.
von  Abendzeitung
Ein Befürworter der Homo-Ehe vor einem Gerichtsgebäude in San Francisco.
Ein Befürworter der Homo-Ehe vor einem Gerichtsgebäude in San Francisco. © dpa

SANFRANCISCO - Im US-Bundesstaat Kalifornien dürfen bis mindestens Dezember keine Homo-Ehen mehr geschlossen werden. Das entschied am Montag ein US-Berufungsgericht in San Francisco und hob damit eine Regelung einer niederen Instanz auf.

In der vergangenen Woche hatte ein Bundesrichter den Standesämtern grünes Licht gegeben, ab Mittwoch dieser Woche wieder gleichgeschlechtliche Paare zu trauen, nachdem er bereits Anfang des Monats das staatliche Verbot der Homo-Ehe für verfassungswidrig erklärt hatte.

Die jüngste Entscheidung ist ein erster Erfolg für die Gegner der Homo-Ehe, die gegen das Urteil von Bundesrichter Vaughn Walker Berufung eingelegt hatten. Das Berufungsgericht will in einer Anhörung am 6. Dezember nun erst einmal klären, ob die Homo-Ehen- Gegner überhaupt das Recht haben, Walkers Entscheidung anzufechten. Bis dahin dürfen keine gleichgeschlechtlichen Paare mehr getraut werden.

Im Mai 2008 hatten die obersten Richter in San Francisco schwulen und lesbischen Paaren in Kalifornien die Erlaubnis zum Heiraten erteilt. Bei einem Referendum (Proposition 8) im November 2008 hatten 52 Prozent der Wähler dann gegen die Homo-Ehe gestimmt. Das mit dem Referendum verbundene staatliche Verbot hatte Richter Walker am 4. August für verfassungswidrig erklärt, da es die Rechte von Schwulen und Lesben einschränke.

Die Gegner, die sich für das traditionelle Gelöbnis zwischen Mann und Frau stark machen, pochen darauf, dass keine Eheschließungen erlaubt werden, solange der Fall durch die Instanzen geht. Rechtsexperten rechnen damit, dass am Ende der Oberste Gerichtshof in Washington ein abschließendes Urteil fällen wird.

dpa

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