Vom Mops bis zum alkoholfreien Bierschinken

Manche Aprilscherze waren so passend, dass sich mancher gewünscht hat, dass sie kein Witz sind. Doch am Ende wurden sie fast alle enttarnt: ob Mopsorden, sprudelnde Erdölquelle, luftiger Radler-Kreisel, neuer Name der Jungen Liberalen oder Augsburger Abschied von der Europapokal.
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Auch heuer wurden wieder zahlreiche Aprilscherze gespielt - wir liefern Ihnen eine Übersicht!
dpa Auch heuer wurden wieder zahlreiche Aprilscherze gespielt - wir liefern Ihnen eine Übersicht!

Augsburg/Nürnberg - Bayerische Medien, Unternehmen, Parteien und Behörden haben sich am 1. April nicht lumpen lassen und mit guten Aprilscherzen für kurzzeitige Verwirrung gesorgt. Die Nachrichtenagentur dpa hat eine Auswahl zusammengestellt:

SPEKTAKULÄRER MOPSFUND IN WÜRZBURGER RESIDENZ: Die bayerische Schlösserverwaltung ist für den 1. April auf den Mops gekommen. Sie teilte euphorisch mit, dass in einem Depot der Würzburger Residenz eine kleine silberne Mopsfigur gefunden wurde. Die Skulptur sei wahrscheinlich Spielkamerad der Kinder des Würzburger Großherzogs Ferdinands III. (1769-1824) gewesen, urteilten die Experten fachmännisch. Das habe eine Inventarmarke ergeben. Möglicherweise gebe es sogar Verbindungen zu einer freimaurererischen Vereinigung, dem Mopsorden. Zum Schluss der Pressemitteilung gibt die Schlösserverwaltung dem Leser schließlich noch mit: "Bleibe glücklich, froh und heiter wie der Mops am Blitzableiter".

ERDÖL IN AUGSBURG UND WÜRZBURG: Bei Bauarbeiten im Augsburger Domviertel sei ein Erdölfeld entdeckt worden, meldete das Augsburger Kolpingwerk. Ein Zufallsfund, denn eigentlich hätten Archäologen auf dem Grundstück eines katholischen Jugendheims nach Goldmünzen aus der Römerzeit gesucht. Nun sei ein Vorkommen von 73 000 Barrel Rohöl entdeckt worden. Der Erlös - rund 3,5 Millionen US-Dollar - werde in die Jugendarbeit fließen. Auch Würzurg ist in Bahnhofshofsnähe auf Öl gestoßen, meldete das Stadtmarketing. "Nach den Ergebnissen steht zum bisherigen Zeitpunkt fest, dass es sich um Erdöl handelt, und zwar von solch hervorragender Qualität, dass es sich für die industrielle Weiterverarbeitung eignet", sagte der Geschäftsführer.

FC AUGSBURG VERZICHTET AUF TEILNAHME AM EUROPAPOKAL: Der Fußballverein FC Augsburg will - sollte er zum Saisonende noch immer auf einem Europa-League-Rang stehen - keine Meldung für diesen internationalen Wettbewerb einreichen. "Es sind sportliche, aber auch wirtschaftliche Gründe, die uns zu diesem Entschluss gebracht haben", sagte FCA-Präsident Klaus Hofmann laut Mitteilung. Der Verein wolle sich zunächst in der Bundesliga etablieren, bevor er höhere Ziele anstrebe. Außerdem sei nach all den Anstrengungen bei den Spielern sowieso die Luft raus. Augsburg-Kapitän Paul Verhaegh brachte einen weiteren Punkt: "Vor allem fragen wir uns, warum wir uns für ein internationales Geschäft qualifizieren sollten: In Europa kennt uns doch keine Sau."

BAMBERGER ERZBISTUM VERKAUFT EIGENES WEIHRAUCHBIER: Das Bamberger Erzbistum hat am Mittwoch eine neue Einnahmequelle bekanntgemacht. Seit dem 1. April verkauft das Bistum ein eigenes Bier - das "Bamberger Weihrauchbier". "Mit seinem ganz eigenen Geschmack ist es das erste seiner Art", kündigte das Bistum auf seiner Facebook-Seite an. Der zuständige Dombraumeister heißt übrigens Eberhard Rausch.

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ALKOHOLFREIER BIERSCHINKEN: Die SPD forderte am 1. April eine europaweite Kennzeichnung von alkoholfreien Bierschinken. "Eine moderne Verbraucherpolitik setzt voraus, dass nicht-alkoholhaltige Lebensmittel besonders ausgewiesen werden. Aus diesem Grund ist die Staatsregierung jetzt in der Pflicht, Bierschinken ohne Bier als solchen zu kennzeichnen", forderte ein Verbraucherexperte der Partei. Das sei auch wichtig für Autofahrer. "Es darf nicht sein, dass Autofahrer aus Versehen zu ihrem alkoholfreien Bier alkoholhaltigen Bierschinken konsumieren und damit sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen."

KREISEL FÜR RADLER IN LUFTIGER HÖHE: Die Erfüllung eines Wunschtraums der geplagten Nürnberger Radfahrer meldeten die "Nürnberger Nachrichten": In einem großen Dreispalter mit zwei Fotos berichtete die Zeitung, dass es um den zentralen Verkehrsknotenpunkt Plärrer einen Kreisverkehr für Radfahrer in luftiger Höhe geben solle. Vorbild für das 8,5 Millionen Euro teure Projekt sei das niederländische Eindhoven, in dem es einen solchen Radkreisel in sechs Metern Höhe gibt. Der Plärrer gilt bei Radfahrern als gefährliches Pflaster respektive nerviger Umweg, und daher hätten sich sicher viele Radler über eine solche Fahrradbrücke gefreut. Vielleicht ist dieser Aprilscherz ja ein Denkanstoß für die Stadt.

KAPUTTER BRUNNEN ZIEHT VOR SÖDERS MINISTERIUM: Aufwendig betrieb der Bayerische Rundfunk seinen Aprilscherz - sogar Nürnbergs Stadtoberhaupt Ulrich Maly machte im Video mit. Der BR meldete, dass Nürnbergs Wahrzeichen, der Schöne Brunnen auf dem Hauptmarkt, für einige Monate umziehen müsse. Das Fundament sei beschädig. Umgesiedelt werden solle der Brunnen bis zum Christkindlesmarkt vor Markus Söders Heimatministerium. Der letzte Clou des BR: Ersatz für den Schönen Brunnen solle die berühmt-berüchtigte Installation "Auf Wiedersehen" des Künstlers Olaf Metzel werden. 2006 hatte Metzel mit der aus 780 Stadionsitzen bestehenden Skulptur für Bürgerproteste gesorgt.

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UNTERENTWICKELTER HUMOR IN BETRIEBEN: Auch die Arbeitsmarktforscher des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigten sich kreativ: In einer Mitteilung schrieben sie, der Humor in deutschen Betrieben sei immer noch unterentwickelt. Dabei habe "moderate Humoraktivität" im Arbeitsleben positive Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Sei die Stimmung während der Arbeitszeit hingegen zu ausgelassen, wirke sich das negativ auf die unternehmerischen Ziele aus. Die Forscher wollen dafür sogar einen sogenannten Hiecher-Index für Humor-Intensität (HIHI) entwickelt haben, der im April "signifikant unter dem Optimum" lag. Der erfundene Studienautor G. Labert sagte dennoch: "Es geht bergauf in Deutschland, in den letzten zehn Jahren haben die Deutschen gerade im Arbeitsalltag mehr Humor entwickelt."

JUNGE LIBERALE NENNEN SICH JETZT "FDJ": Neue Parteifarben allein reichen nicht für einen Neustadt, dachten sich die Jungen Liberalen in Bayern. Sie wollten gleich mit einem neuen Namen eine neue Ära starten, kündigten sie an. Künftig wollen sie als Freie Demokratische Jugend (FDJ) Bayern Politik machen. Zwar habe es die Abkürzung FDJ in der ehemaligen DDR bereits gegeben, aber das stelle für den Landesvorsitzenden Lukas Köhler kein Problem dar: "In Bayern ist diese Abkürzung komplett neu. Und da es ja derzeit im Trend liegt, historische Namen oder Bezeichnungen aufzugreifen, sehen wir hierin eher eine Bestätigung als ein Problem."

ENZIAN STATT EDELWEIß BEIM DAV: Der Deutsche Alpenverein (DAV) will ebenfalls mit einem neuen Außenauftritt durchstarten. Wie die bayerische Polizei setzt der Verein künftig auf blau statt grün. Außerdem wird das Edelweiß künftig durch zwei Enzianblüten ersetzt. "Denn das Edelweiß ist nur in alpinen Höhenlagen vorzufinden. Der Enzian hingegen kommt auch in niedrigeren Lagen und wesentlich häufiger vor. So wird das Identifikationssymbol des DAV für eine breitere Masse tauglich - nahezu alle Wanderer haben jetzt die Chance dazu, den Enzian bei einem Ausflug vorzufinden."

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