Vierfachmord in den Alpen: Vorerst kein Verfahren gegen Verdächtigen

Erneut Rückschlag bei den Ermittlungen zum mysteriösen Vierfachmord in den Alpen: Gegen einen am Dienstag Festgenommenen kann vorerst kein Anklageverfahren eingeleitet werden. Die Indizienlage ist zu dünn.
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Die Staatsanwaltschaft wird erstmal keine Anklage gegen den festgenommenen Verdächtigen einleiten.
dpa Die Staatsanwaltschaft wird erstmal keine Anklage gegen den festgenommenen Verdächtigen einleiten.

Paris – Im Fall des mysteriösen Vierfachmordes in den französischen Alpen wird die Staatsanwaltschaft gegen den am Dienstag festgenommen Mann zunächst kein Anklageverfahren einleiten. Nach Angaben der Ermittler konnten sich die Verdachtsmomente durch die Vernehmungen und Durchsuchungsaktionen der letzten Tage nicht erhärten. Es fehlten Hinweise auf eine „direkte Verbindung“ zwischen dem früheren Polizisten und der im September 2012 verübten Tat, teilte die Staatsanwaltschaft in Annecy am Freitag mit.

Der 48-Jährige soll allerdings wegen illegalen Handels mit Kriegswaffen vorerst in Polizeigewahrsam bleiben. Die Ermittler hatten bei dem Mann etliche Waffen und Munition entdeckt. In Verbindung mit dem Mord war er durch Zeugenaussagen zu Phantombildern gebracht worden. Eine Analyse von Handydaten ergab dann, dass er sich zur Tatzeit in der Nähe des Tatorts aufhielt.

Das Verbrechen von Chevaline gilt als einer der mysteriösesten Mordfälle der letzten Jahre. Ein Unbekannter hatte dort im September 2012 ein irakisch-stämmiges Ehepaar und die Mutter der Ehefrau auf einem Waldparkplatz erschossen. Ebenfalls getötet wurde ein offensichtlich zufällig vorbeikommender Radfahrer. Nur die beiden kleinen Kinder des bei London lebenden Paares überlebten.

Als eine heiße Spur galt bislang ein möglicher Erbstreit. Das französisch-britische Ermittlerteam hatte im vergangenen Juni den Bruder des getöteten Familienvaters vorläufig festnehmen lassen. „Verdacht auf Verschwörung zum Mord“, lautete die Begründung. Für einen Haftbefehl gab es aber schließlich nicht ausreichend Belastungsmaterial – und die Ermittler mussten den Verdächtigen wieder freilassen.

Die Staatsanwaltschaft verfolgt zudem Kontakte des getöteten Familienvaters in dessen Geburtsland Irak und schließt auch einen Zusammenhang mit dem beruflichen Umfeld des Briten nicht aus. Er war in der Raumfahrtbranche tätig.

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