Viel Sex, viel Geld: In "Pussy-Clubs" soll Millionenbetrug begangen worden sein

Sie warben mit einer "Flatrate" für ihre Bordelle und sorgten damit bundesweit für Aufregung. Nun stehen die Betreiber von sechs der sogenannten "Pussy-Clubs" vor Gericht - sie sollen Sozialbeiträge Millionenhöhe hinterzogen haben.
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STUTTGART - Sie warben mit einer "Flatrate" für ihre Bordelle und sorgten damit bundesweit für Aufregung. Nun stehen die Betreiber von sechs der sogenannten "Pussy-Clubs" vor Gericht - sie sollen Sozialbeiträge Millionenhöhe hinterzogen haben.

Sechs Betreiber sogenannter Flatrate-Bordelle müssen sich seit dem heutigen Mittwoch vor dem Stuttgarter Landgericht wegen Sozialversicherungsbetrugs in Millionenhöhe verantworten. Die sechs Angeklagten, drei Frauen und drei Männern im Alter von 22 bis 31 Jahren, sollen zahlreiche Prostituierte beschäftigt und Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro hinterzogen zu haben.

Frauen teils unter 21 Jahren alt...

Das Geschäftsmodell der Flatrate-Bordelle hatte im Sommer deutschlandweit für Diskussionen gesorgt. Unter anderem hatte ein Bordell in Fellbach bei Stuttgart damit geworben, dass Freier für einen festen Geldbetrag dort unbegrenzt Sex haben könnten. Die vier Hauptangeklagten sollen zusammen mit einer weiteren Frau in den "Pussy-Clubs" in Stuttgart, Wuppertal, Heidelberg und Berlin-Schönefeld eine Vielzahl junger Frauen, meist aus Rumänien und teils unter 21 Jahren, angestellt haben. Dem sechsten Angeklagten wird Beihilfe zur Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen zur Last gelegt.

...und ohne Arbeitserlaubnis

Laut Anklage wären für die Prostituierte Sozialabgaben fällig gewesen, weil diese in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis arbeiteten. Die Frauen mussten sich demnach für eine feste Tagespauschale den Freiern zur Verfügung halten. Ihre Arbeitszeiten richteten sich nach den Öffnungszeiten der Clubs.

Die Angeklagten hätten die Frauen aber bewusst fälschlicherweise als Selbstständige behandelt, um ein Einfordern von Sozialabgaben zu verhindern. Tatsächlich hätten die Frauen aber keinerlei unternehmerisches Risiko getragen, weil ihnen Arbeitsmaterial und Arbeitsräume unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden seien.

Zudem hätten die Frauen eigentlich eine Arbeitserlaubnis benötigt, um legal in Deutschland arbeiten zu können. Bei einer bundesweiten Razzia hatte die Polizei die Bordelle am 26. Juli durchsucht. Vier Angeklagte wurden danach in Untersuchungshaft genommen. Ein Urteil gegen die Gruppe wird für den 6. Mai erwartet.

apn

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