Viel Kritik am neuen E-Personalausweis

Der neue Ausweis soll online mehr Sicherheit bringen, Jeder Bürger ab 16 Jahren soll einen E-Perso bekommen – aber Hacker können ihn knacken. Die AZ klärt die wichtigsten Fragen.
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Der neue Personalausweis wird ab 1. November eingeführt
dpa Der neue Personalausweis wird ab 1. November eingeführt

Der neue Ausweis soll online mehr Sicherheit bringen, Jeder Bürger ab 16 Jahren soll einen E-Perso bekommen – aber Hacker können ihn knacken. Die AZ klärt die wichtigsten Fragen.

BERLIN Am 1. November soll er kommen, der elektrische Personalausweis. Jeder Bürger ab 16 Jahren soll einen E-Perso bekommen. Die Kosten betragen 28,80 Euro für alle über 24 Jahre. 22,80 Euro für alle unter 24 Jahre, schließlich ist dieser auch nur 6 Jahre gültig. Zusätzliche Kosten können anfallen, wenn man beispielsweise seine Pin ändern möchte, weil man die ursprüngliche vergessen hat.

Die aufgedruckten Daten inklusive Foto sind auch elektronisch auf einem Chip gespeichert, damit dieser auch online verwendet werden kann. Doch in den letzten Tagen wird der E-Perso immer häufiger kritisiert. Die Sicherheit der Daten im Internet sei nicht gewährleistet. Die AZ klärt die wichtigsten Fragen.

Welche Sicherheitsmängel gibt es? Mit der so genannt eID-Funktion sollen sich Ausweisinhaber im Internet überall dort ausweisen können, wo personalisierte Dienste angeboten werden - also zum Beispiel in Online-Shops, beim Online-Banking oder aber auch bei Behörden. Nach Angaben des Chaos Computerclubs (CCC) ist es problemlos möglich, sensible Daten abzufangen - inklusive der geheimen Pin-Nummer. Die Daten könne dann jeder Betrüger kopieren und zum Beispiel auch ein Konto anlegen, erklärte der CCC. Das Problem ist: Der Verbraucher braucht, um seinen Personalausweis im Internet nutzen zu können, ein Lesegerät. Es gibt drei verschiedene Gerätetypen mit den Sicherheitsstufen Basis, Standart und Komfort. Verteilt werden anfangs mehr als eine Million Basisgeräte, auf denen es weder eine Tastatur noch ein Display gibt. Der Verbraucher muss bei dieser Version seine Pin über die Computer-Tastatur eingeben. So können Hacker den Pin einfach von einem anderen PC aus ablesen.

Was sagt der Bundesinnenminister dazu? Thomas de Maizière bestreitet, dass der neue Ausweis unsicher ist: „Er macht die Anmeldung und Registrierung an Online-Portalen sowie Rechtsgeschäfte im Internet, zum Beispiel Einkäufe, sicherer.“ Künftig sei es möglich, bei Internetgeschäften Menschen klar zu identifizieren: „Das ist ein dramatischer Zugewinn an Sicherheit.“

Haftet im Falle eines Missbrauchs der Bürger? „Zur Zeit ist die Haftung sehr unzureichend und im wesentlichen zu Ungunsten des Verbrauchers geregelt. Das heißt, wenn es Missbräuche gibt, hat der Verbraucher nicht nur den Schaden, sondern muss im Zweifel auch noch beweisen, dass er es nicht war“, so Michael Bobrowski vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Muss man die Online-Ausweisfunktion überhaupt nutzen? „Wer möchte, benutzt seinen neuen Ausweis genauso wie seinen alten“, erklärt de Maizière. In diesem Fall bleibt die Online-Funktion deaktiviert. Möchte mann diese nachträglich aktivieren, kann man sie auch später noch freischalten lassen. Das kostet jedoch sechs Euro Gebühren.

Simone Schellmann

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