Verurteilter deutscher Doppelmörder bleibt in US-Haft
Washington - Nach Medienberichten vom Donnerstagabend (Ortszeit) wies eine Richterin im Bundesstaat Virginia einen Antrag auf Haftüberstellung ab.
Söring war für schuldig befunden worden, 1985 mit seiner damaligen amerikanischen Freundin Elizabeth deren Eltern umgebracht zu haben. Er verbüßt seit 1990 im Gefängnis von Buckingham in Virginia eine zweimal lebenslange Haftstrafe.
Der frühere demokratische Gouverneur Tim Kaine hatte vor mehr als zwei Jahren eine Haftüberstellung genehmigt, sein republikanischer Nachfolger Bob McDonnell den in die Wege geleiteten Prozess dann aber sofort nach seiner Wahl wieder gestoppt.
Diesen Rückzieher hatte Sörings Verteidigung als rechtswidrig angefochten. Die zuständige Richterin Beverly Snukals entschied den Berichten zufolge nun, dass McDonnell dazu befugt gewesen sei, die Entscheidung seines Vorgängers rückgängig zu machen.
Auch US-Justizminister Eric Holder bestätigte, dass es für Söring zumindest auf lange Sicht kein Zurück nach Deutschland geben wird. Sein Ministerium sei der Auffassung, "dass eine Überstellung von Jens Söring nach Deutschland nicht in Betracht kommt, solange ...Virginia einem solchen Transfer nicht klar und unzweideutig zustimmt", zitierte der Lokalsender WDBJ7 aus einem Schreiben des Ministers.
Söring, der zum Zeitpunkt des Doppelmordes 19 Jahre alt war und als Stipendiat an der Universität in Virginia studierte, hatte zunächst ein Geständnis abgelegt und es dann später widerrufen. Bis heute beteuert er seine Unschuld. Eine Umwandlung der lebenslangen Haft in eine Bewährungsstrafe haben die US-Behörden mehrfach abgelehnt. Im Fall einer Überstellung nach Deutschland hätte Söring noch zwei Jahre absitzen müssen und wäre dann freigekommen.
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