Versteckte Schätze: Beide Benkos angeklagt

Gegen den gefallenen Immobilien-Tycoon René Benko und seine Noch-Ehefrau Nathalie erhebt die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft neue Anklage wegen Betrugs. Es geht um Bargeld – und Luxusuhren.
von  Nina Job
Rene Benko und seine Noch-Ehefrau Nathalie Benko. Nathalie ist nun wegen Beitragstäterschaft angeklagt.
Rene Benko und seine Noch-Ehefrau Nathalie Benko. Nathalie ist nun wegen Beitragstäterschaft angeklagt. © Hans Klaus Techt (APA)

Dass der gefallene Immobilien-Tycoon René Benko eine Schwäche für luxuriöse Uhren hatte, war bekannt. Sogar in den Bergen und auf Motorbooten trug er gern sündteure Exemplare. Nun haben elf sündteure Uhren, außerdem Manschettenknöpfe und ein Haufen verstecktes Bargeld dazu geführt, dass die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft eine weitere Anklage gegen René Benko erhoben hat.

Es geht wieder um den Vorwurf des Betrugs. Die österreichischen Ermittler werfen Benko vor, dass er absichtlich Vermögenswerte in Höhe von insgesamt 370.000 Euro verheimlicht und beiseite geschafft habe, um sie seinen Gläubigern vorzuenthalten. Ihm droht bei einem Urteil in dieser Sache eine Strafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe.

Nathalie Benko soll Uhren in Tresor gelegt haben

Die Schätze wurden im Januar in einem Lagerraum bei einer Verwandten seiner Noch-Ehefrau Nathalie gefunden (sie hat die Scheidung eingereicht): Hinter leeren Weinkartons in einem Tresor lagen elf Armbanduhren, Uhrenarmbänder und Manschettenknöpfe im Gesamtwert von fast 250.000 Euro – außerdem 120.000 Euro Bargeld. Die Uhren soll Benko gekauft haben, wenige Monate bevor die Pleitewelle das Signa-Reich erfasste.

Das Problem für René Benko: Im Insolvenzverfahren hätte er die Wertgegenstände dem Masseverwalter melden müssen – was er offenbar nicht tat. Nathalie Benko soll die Uhren in den Tresor gelegt haben. Sie ist nun wegen Beitragstäterschaft angeklagt worden.

Mitte Oktober beginnt Prozess in Innsbruck

Die Anwälte der Benkos streiten die Vorwürfe ab, er selbst hat in Befragungen behauptet, er habe die Uhren zum Teil seinen kleinen Söhnen geschenkt, die anderen habe er gespendet.

René Benko sitzt seit Januar in U-Haft. Am 14. Oktober beginnt in Innsbruck der erste Prozess gegen ihn. Der Vorwurf: ebenfalls betrügerische Krida. Bis zum rechtskräftigen Urteil gilt für die Eheleute Benko die Unschuldsvermutung. 

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