Verschüttete Kumpel in Chile: Warten auf den Durchbruch

Am Wochenende soll der Bohrer zu den Verschütteten vordringen, der Erste könnteam Montag gerettet werden. Spezialisten legen die Reihenfolge fest, nach der geborgen wird.
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700 Meter unter der Erdoberfläche: Die verschütteten Kumpel in Chile
dpa 700 Meter unter der Erdoberfläche: Die verschütteten Kumpel in Chile

Am Wochenende soll der Bohrer zu den Verschütteten vordringen, der Erste könnteam Montag gerettet werden. Spezialisten legen die Reihenfolge fest, nach der geborgen wird.

SAN JOSE Die Familienangehörigen zählen schon die Stunden: Wenn die Bohrungen weiterhin wie geplant laufen, wird der Rettungsbohrer schon am Samstag in den Werkstattraum durchbrechen, zu dem die 33 verschütteten Bergleute Zugang haben. „Das bedeutet, dass die ersten Bergleute vielleicht schon am Montag oder Dienstag nach oben geholt werden können“, sagte der chilenische Bergbauminister Laurence Golborne. Doch bis der erste Kumpel Tageslicht sehen wird, müssen noch viele Dinge vorbereitet und entschieden werden.

Erstens muss sichergestellt sein, dass der Schacht stabil ist. Dafür wird er nach der Bohrung inspiziert. Womöglich muss er durch Stahlröhren gesichert werden – dann wird die Rettung noch Tage länger dauern.

Steht der Schacht, werden drei Trauma-Spezialisten und 13 Bergungsspezialisten in das 700 Meter tiefe Gefängnis herunterfahren. Sie sollen die Kumpel untersuchen und die Reihenfolge festlegen, nach der geborgen wird. Schon jetzt gibt es eine vorläufige Liste, die nach den bisherigen Erkenntnissen über den Zustand der Einzelnen erstellt worden ist. Die Reihenfolge sei extrem wichtig, sagte der chilenische Marine-Kommandeur Renato Navarro. Die Bergleute werden in drei Gruppen eingeteilt: Wer als Erster hochgezogen wird, muss einiges aushalten: Womöglich gibt es Probleme, bleibt die Kapsel stecken, scheitert vielleicht sogar der Rettungsversuch. Zur ersten Gruppe sollen die Kumpel gehören, die ihren Kameraden nachher am besten beschreiben können, wie man mögliche Probleme in der Kapsel vermeidet.

Danach folgen die Kranken – einige leiden unter Diabetes oder Bluthochdruck. Als letztes kommen die psychisch Stärksten, die ruhig bleiben angesichts des Abtransports der Kameraden. Als Kandidat für den letzten Mann gilt Luis Urzua, der 54-jährige Schichtführer.

Die Kapsel hat einen Durchmesser von 53 Zentimetern, ist ausgestattet mit einer Sauerstofflasche und einer Kamera, damit die Kumpel während des Aufstiegs beobachtet werden können. Es gibt auch eine Tonverbindung.

Die Rettung wird insgesamt wohl rund 48 Stunden dauern. 15 bis 20 Minuten dauert es, die Kapsel die 700 Meter nach oben zu befördern. Dazu kommt die Zeit, den Rettungskorb wieder runterzuschaffen und die genaue Einweisung der Bergleute.

Oben wurde ein Lazarett eingerichtet, wo die Kumpel behandelt werden. Nach einem Treffen mit den Angehörigen werden sie ins Krankenhaus gebracht.

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