Verbraucherschützer lehnen neue Tonne ab
Die vom Bundeskabinett beschlossene Einführung der Wertstoff-Abfalltonne stößt bei Verbraucherschützern auf Kritik. Die Bürger würden von einer fünften Tonne überfordert, warnte die Umweltexpertin Monika Büning vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.
Berlin - Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch den Weg für die Einführung von Wertstofftonnen unter anderem für ausrangierte Küchengeräte oder Kunststoffe freigemacht. Ob die Bürger künftig darin auch alte Handys und andere Elektrogeräte entsorgen können, muss noch entschieden werden. Mit dem neuen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz soll angesichts knapper werdender Rohstoffe ein umfassenderes Recycling erreicht werden.
Nach Einschätzung der Verbraucherschützer ist es für die Haushalte einfacher, die für Verpackungsmüll vorgesehene gelbe Tonne oder den gelben Sack auch für anders wieder verwertbaren Müll zu nutzen. Das könnten zum Beispiel CDs, Kunststoffe, Holz, alte Kleidung oder Elektrokleingeräte sein. Diese Lösung sei auch technisch machbar. Da es sich bei der Wertstofftonne um trockenen Abfall handele, sei der Abholrhythmus nicht so wichtig, sagte Büning im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Der Müll gilt wegen der enthaltenen Edelmetalle als lukrativ. Die Expertin der Verbraucherzentralen forderte mehr Transparenz bei der Aufstellung der Abfallgebühren. Wenn mit gesammelten Wertstoffen Gewinne gemacht werden, müssten diese auf die Verbraucher umgelegt werden - und zwar in Form von reduzierten Abfallgebühren, forderte Büning.
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