Vater tot - wo sind die Zwillinge?
BERN/ROM - Seit Tagen sind die 6-jährigen Zwillingsmädchen Alessia und Livia verschwunden. Ihr Vater (43) wurde am Donnerstag tot in Süditalien aufgefunden – die Behörden gehen von einem Selbstmord aus. Jetzt werden die blonden Mädchen aus der Schweiz europaweit gesucht.
Es sollte ein ganz normales Wochenende bei Papa werden: Am Freitag, den 28. Januar, holt der gebürtige Kanadier die Kinder bei ihrer Mutter in Lausanne ab. Nach dem Wochenende soll er Alessia und Livia in der Schule abliefern. Doch dort tauchen die Zwillinge nie auf. Statt dessen schreibt der 43-Jährige seiner Ex-Frau eine SMS, sie solle sich keine Sorgen machen.
Was dann passiert, ist unklar. In Marseille hebt der 43-Jährige 7000 Euro ab, dann taucht er in Italien auf. Am Donnerstagabend wird die Leiche des Mannes bei einem Bahnhof nahe der süditalienischen Hafenstadt Bari entdeckt – er hatte sich vor einen Zug geworfen. Außerdem finden die Beamten in der Schweiz ein Testament, was darauf schließen lässt, dass er den Selbstmord geplant hat.
Doch wo sind Alessia und Livia? Laut italienischer Polizei wurden sie zuletzt in Monza in Begleitung einer dunkelhaarigen Frau gesichtet. Wer die Frau ist, konnte noch nicht ermittelt werden. Die größte Angst der Mutter ist, dass den Mädchen etwas zugestoßen sein könnte. „Wo sind sie?” und vor allem: „Wie geht es ihnen?”, zitierte der Mailänder „Corriere della Sera” die besorgte 44-jährige Italienerin, die in der Schweiz lebt.
Die Polizei in ganz Europa ist alarmiert. Hubschrauber und Spürhunde suchen nach den Kindern. Aus Zeugenaussagen und Telefongesprächen soll nun die Reise der Mädchen rekonstruiert werden. Außerdem wurde eine facebook-Seite mit den Bildern der Mädchen und ihres Vaters eingerichtet – um weitere Zeugenhinweise zu bekommen.
Ein weiteres Kinder-Drama hat sich in der Nähe von Rom ereignet. Bei einem Feuer in einem illegalen Roma-Lager starben vier Kinder. Drei Jungen und ein Mädchen im Alter von drei bis elf erstickten im Schlaf, als in den Baracken ein Feuer ausbrach. Roms Bürgermeister Gianni Alemanno zeigte sich bestürzt. Es sei ein Unding, dass Menschen in Baracken lebten, „die sich mit einem Streichholz in einen Hochofen verwandeln können.”
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