Unwetter in Südfrankreich: 15 Tote

Autofahrer mussten ihre Wagen abstellen und in Treppenhäuser flüchten: In Südfrankreich hat ein schweres Unwetter mindestens 15 Menschen das Leben gekostet. Und es soll noch weiterregnen.
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Die Wassermassen überschwemmten dieses Industriegebiet
dpa Die Wassermassen überschwemmten dieses Industriegebiet

PARIS - Autofahrer mussten ihre Wagen abstellen und in Treppenhäuser flüchten: In Südfrankreich hat ein schweres Unwetter mindestens 15 Menschen das Leben gekostet. Und es soll noch weiterregnen.

   Normalerweise ist dieser Landstrich um diese Zeit von der Sonne verwöhnt. Ein Urlaubsparadies – auch für Zehntausende von Deutschen. Doch am Dienstagabend brach ein heftiges Unwetter über Teile der Côte d’Azur herein. Sintflutartiger Regen ließ Bäche und Flüsse über die Ufer treten, überschwemmte viele Ortschaften. In den reißenden Fluten starben mindestens 15 Menschen. Und es soll noch weiter regnen.

„So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt eine alte Frau in dem am schlimmsten betroffenen Draguignan im Département Var, westlich von Nizza. Die örtlichen Medien berichten von einer „Apokalypse“ und auch Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy rief am Mittwoch schockiert zur nationalen Solidarität. Sein Innenminister Brice Hortefeux reiste ins Katastrophengebiet.

Innerhalb von nur 12 Stunden waren in dem Gebiet mehr als 230 Millimeter Regen gefallen, das ist fast das Zehnfache der normalen Niederschlagsmenge im gesamten Juni. Im Nu wälzten sich durch die teilweise historischen Ortschaften bis zu zwei Meter hohe Wassermassen. Autofahrer verließen fluchtartig ihre Fahrzeuge und retteten sich in nahe Treppenhäuser. Tausende von Menschen mussten mit Hubschraubern oder Booten befreit werden.

In Draguignan trieben zahlreiche Autos durch die Fluten, stapelten sich teilweise übereinander. Ein Augenzeuge: „Es ging alles so wahnsinnig schnell. In wenigen Minuten stand das Wasser 60 Zentimeter hoch. Wenig später waren es schon zwei Meter.“

Fast eine halbe Million Menschen war von Stromausfällen betroffen. Die führten auch zu Problemen mit der Trinkwasserversorgung. Ein Hochgeschwindigkeitszug mit 300 Fahrgästen, der von Nizza in Richtung Lille in Nordfrankreich unterwegs war, musste seine Fahrt in Le Luc unterbrechen. Auf dem Flughafen in Toulon ging gar nichts mehr.

Im gesamten Département wurden die Menschen aufgefordert, ihre Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen. Acht Campingplätze wurden evakuiert. mh

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