"Unser Leben ist zerstört"

Ein unglaubliches Verbrechen: Vor dem Landgericht Bielefeld hat am Donnerstag der Prozess gegen einen Mann begonnen, der ein 13-jähriges Mädchen absichtlich angefahren und vergewaltigt haben soll.
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BIELEFELD - Ein unglaubliches Verbrechen: Vor dem Landgericht Bielefeld hat am Donnerstag der Prozess gegen einen Mann begonnen, der ein 13-jähriges Mädchen absichtlich angefahren und vergewaltigt haben soll.

Eine Entschuldigung für eine unfassbare Tat, von einem Zettel abgelesen: Vor gut einem Jahr hatte ein 31-Jähriger in Hille (Kreis Minden- Lübbecke) eine 13-jährige Fahrradfahrerin mit dem Auto angefahren, die Verletzte mitgenommen und auf einem Parkplatz vergewaltigt. Am Donnerstag begann der Prozess gegen ihn, und der ungelernte Arbeiter versuchte, die Vorwürfe gegen ihn zu entkräften.

Er entschuldigte sich für die körperlichen und seelischen Verletzungen, die er dem Mädchen zugefügt habe. Vor der Tat stehe er heute fassungslos. Über seinen Anwalt ließ er mitteilen, dass er die Tat keinesfalls vorsätzlich begangen habe. Das Mädchen sei ihm am Ostermontag mit dem Rad auf dem Feldweg entgegen gekommen und habe einen Schlenker gefahren.

Direkt nach der Tat hatte der Mann noch zuProtokoll gegeben, er habe die Kollision in voller Absicht herbeigeführt. Die Mutter des Kindes will nicht glauben, dass ihre Tochter den Unfall auslöste: „Sie ist eine gute Radfahrerin“, sagte sie vor Gericht.

Dem Mädchen gehe es nach wie vor „sehr schlecht“, berichtete die 42-Jährige. „Sie fährt nicht mehr allein Fahrrad, sie geht nirgendwo mehr allein hin. Und ist sehr verschlossen“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Unserer Familie geht es sehr schlecht damit. Unser Leben ist zerstört – ganz einfach.“ Nach der Tat hatte die Schülerin unter anderem mit einem Kieferbruch zwei Wochen im Krankenhaus gelegen. „Sie war blutüberströmt und total verwirrt“, erinnerte sich ihre Mutter.

Der Teenager selbst sagte unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus. Der Angeklagte musste außerhalb ihrer Sichtweite auf eine Zuschauerbank ausweichen, um das Kind weniger zu belasten. Dem fünffachen Vater drohen 15 Jahre Haft. Ihm werden besonders schwere Vergewaltigung, besonders schwerer Kindesmissbrauch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

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