Unheilbar krank: Eltern spenden Organe ihres Neugeborenen

Eine Mutter bringt ihr Kind auf die Welt, obwohl sie weiß, dass es nicht überleben kann. Es stirbt kurz nach der Geburt – und wird zum Lebensretter.
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London - Nur 74 Minuten können Emma Lee (32) und ihr Ehemann Andrew (51) aus Großbritannien ihre Tochter Hope umarmen, das Baby liebkosen. Die kleinen Finger greifen nach der Hand des Vaters. Ein Moment, den dieser wohl nie vergessen wird. Denn es wird keine weiteren dieser Momente geben: Hope stirbt kurz nach der Geburt. In den Armen ihrer Mutter.

Die Eltern wussten, dass es so kommen wird. Dass nach der Geburt der Tod wartet. Hope ist unheilbar krank. Sie leidet an einer Anenzephalie, einer schweren Fehlbildung des Gehirns. Das teilten die Ärzte dem Paar in der 13. Schwangerschaftswoche mit. Nur ihr Zwillingsbruder Josh ist lebensfähig.

Das Paar wird vor die Wahl gestellt: Sie können das kranke Baby abtreiben. Das wollen sie aber auf keinen Fall. Die Eltern entscheiden sich, das Mädchen Hope – was auf Deutsch „Hoffnung“ bedeutet – auf die Welt zu bringen. Aus einem rührenden Grund: Sie wollen die Organe des Babys spenden, um einem anderen Menschen das Leben zu retten.

Das Kind ist die jüngste Spenderin Großbritanniens

Wie „The Mirror“ berichtet, wurden Hope die Nieren und Zellen der Leber entnommen. Das Mädchen gilt als die jüngste Organspenderin Großbritanniens, möglicherweise auch der Welt. Der Familie ist es wichtig, dass andere auf das Thema aufmerksam werden: „Hope hat mehr erreicht, als so manch anderer in seinem Leben: Sie hat nicht nur ihre Organe gespendet und Menschen das Leben gerettet. Sie hat auch auf das Thema Organspende für Kinder aufmerksam gemacht – und so lebt sie weiter“, so Andrew Lee.

Im April kam ein ähnlicher Fall aus Großbritannien an die Öffentlichkeit, durch den Hopes Eltern auf die Idee kamen. Auch bei Baby Teddy wussten die werdenden Eltern von Zwillingen, dass eines von beiden nicht überleben wird. Nach 100 Minuten starb der Bub. Ihm wurden Nieren und Herzklappen entnommen.

Damals hieß es von Experten, eine solche Operation sei sehr schwierig. In der Regel würden Organe von Neugeborenen nicht gespendet, sagte damals ein Sprecher des nationalen Gesundheitsdienstes.

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