Ungarn verbietet Herstellung und Verkauf von Laborfleisch

Nach Italien verbannt auch das Land von Viktor Orban tierische Produkte aus Stammzellen von der Speisekarte. Die Begründung ist in beiden EU-Staaten ähnlich und hat mit "Boden" und "Identität" zu tun.
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Nach Italien verbietet auch Ungarn Herstellung und Verkauf von Fleisch aus dem Labor. (Archivbild)
Nach Italien verbietet auch Ungarn Herstellung und Verkauf von Fleisch aus dem Labor. (Archivbild) © Jeff Chiu/AP/dpa
Budapest

Das ungarische Parlament hat ein Gesetz beschlossen, das die Herstellung und den Verkauf von Laborfleisch verbietet. Für den von der Regierung des Rechtspopulisten Viktor Orban eingebrachten Gesetzesvorschlag stimmten 140 Abgeordneten, unter ihnen auch linke und parteilose Volksvertreter, wie aus der Webseite des Parlaments hervorgeht. 10 Abgeordnete votierten dagegen, 18 enthielten sich der Stimme. 

Für die Herstellung von Fleisch im Labor werden lebenden Tieren Stammzellen entnommen, die in einer Kulturflüssigkeit aus Fetten, Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien und Zucker landen. Dort vermehren sie sich und wachsen zu Muskelgewebe heran. Für Fleisch aus dem Labor müssten daher keine Tiere getötet werden, was von Tierschützern befürwortet wird. Auch der Umweltaspekt wird oft hervorgehoben.

Verbot in Italien bereits 2023

Der ungarische Agrarminister Istvan Nagy begründete das Verbot hingegen mit Argumenten, die die "nationale Identität" ansprachen. "Wir müssen darauf beharren, dass die Herstellung von Lebensmitteln an den Boden gebunden bleibt", sagte er auf seiner Facebook-Seite. Dies bilde die Grundlage "unserer Traditionen, unserer Kultur". Würde sich Ungarn davon abkehren, "würden wir unsere Identität verlieren", fügte er hinzu. 

Im November 2023 hatte bereits Italien die Herstellung und den Verkauf von Laborfleisch verboten. Die Rechtsregierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni begründete das Verbot auf ähnliche Weise wie die in Ungarn.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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