Überfall auf Pokerturnier: Verdächtiger festgenommen
BERLIN - Knapp eine Woche nach dem spektakulären Überfall auf das Pokerturnier im Berliner Hotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz hat ein mobiles Einsatzkommando der Polizei am Freitagabend einen Verdächtigen festgenommen.
Das sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Der Mann werde derzeit vernommen, fügte die Sprecherin hinzu. Weitere Details wollte sie nicht nennen, „um die Ermittlungen nicht zu gefährden“. Der Mann, der arabischer Herkunft sein soll, ist der Zeitung zufolge zur Vernehmung in das Landeskriminalamt gebracht worden. Wie es weiter in dem Bericht hieß, sollten noch Durchsuchungen im Berliner Stadtgebiet stattfinden, um weitere Verdächtige dingfest zu machen.
Vier bewaffnete und maskierte Männer hatten am vergangenen Samstag Deutschlands größtes Pokerturnier überfallen und 242 000 Euro erbeutet. Dabei hatten sie unter den rund 400 anwesenden Teilnehmern eine Massenpanik ausgelöst, bei der mehrere Menschen leicht verletzt wurden. Die Täter waren mit Schusswaffen und Macheten zur Registratur gestürmt, wo die Spieler ihr Startgeld entrichteten und Geld in Pokerchips umtauschten. Bei der Flucht war es einem Wachmann kurzzeitig gelungen, einen der Täter zu überwältigen, und ihm einen Großteil der Beute abzunehmen. Ein Komplize befreite den Mann aber.
Pokerturnier in anderen Bundesländern unerwünscht
Wie die „Berliner Morgenpost“ weiter erfuhr, hatte die Polizei bereits Anfang der Woche Hinweise auf das Fluchtfahrzeug der Männer. Angeblich war der jetzt Festgenommene bereits 2004 an dem Überfall auf die Spielbank Berlin beteiligt. Unterdessen berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ vorab, dass das Pokerturnier in anderen Bundesländern unerwünscht gewesen sei. So habe die nordrhein-westfälische Aufsichtsbehörde eine Wiederholung des 2009 in Dortmund ausgetragenen Wettbewerbs verhindert. Auch in Niedersachsen habe das Innenministerium ein solches Turnier abgelehnt, weil es nicht mit dem Glücksspielstaatsvertrag vereinbar sei.
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