Überall schneit’s – den Bayern heizt der Föhn ein
LONDON/PARIS - Die einen freut der Wintereinbruch, die anderen stöhnen übers Verkehrschaos – im Süden Deutschlands gibt’s erst ab Sonntag Schnee
Der Winter hat ganz Europa fest im Griff. Ganz Europa? Nein, das kleine Oberbayern trotzt dem Wetter-Chaos. In München wehte gestern schon ein spürbar wärmeres Lüfterl, in Mittenwald stieg das Thermometer gar auf 6 Grad – Vorboten eines kräftigen Föhnsturms, der die Temperaturen in den nächsten Tagen auf frühlingshafte Werte steigen lassen soll. Davon können andere Regionen nur träumen.
Während in Franken schmuddelig-winterliches Wetter herrschte, brach über fast alle Nachbarstaaten das Schneechaos herein. So war die Lage in anderen Ländern:
GROSSBRITANNIEN: Die so gar nicht schneegewöhnten Inselbewohner stürzte die „weiße Pracht“ gestern in ein totales Chaos. In London lag der Schnee teilweise 20 Zentimeter hoch und verwandelte die britische Hauptstadt in eine einzige Winterlandschaft. Im morgendlichen Berufsverkehr fuhren keine Busse, viele U-Bahn-Linien waren lahmgelegt.
Am Flughafen Heathrow wurden beide Start- und Landebahnen geschlossen, bis zum Mittag wurden mehr als 250 Flüge gestrichen. Am schwersten betroffen war Südostengland. In den Grafschaften Kent, Surrey und Sussex fielen bis zu 25 Zentimeter Schnee. In hunderten Schulen fiel der Unterricht aus. In Wales erfroren zwei Bergsteiger.
FRANKREICH: Auch der Norden des Landes, vor allem der Großraum Paris, war von dem massiven Wintereinbruch betroffen. Wegen des Neuschnees und wegen eisglatter Fahrbahnen bildeten sich auf den Zubringerautobahnen zur Hauptstadt 300 Kilometer lange Staus. In der Stadt blieben die Busse stecken, tausende von Kindern kamen nicht zur Schule. Zahlreiche Flüge auf den Pariser Airports wurden storniert.
ITALIEN: Praktisch lahmgelegt waren durch anhaltenden Schneefall in Norditalien die Flughäfen von Mailand und Bergamo. Schnee und Unfälle führten vor allem in Ligurien zu langen Staus. 5600 Ortschaften sind durch Überschwemmungen und Erdrutsche bedroht, so die Zivilschutzbehörde.
BELGIEN: Besser als in anderen Ländern waren die Räumdienste in Belgien präpariert. Trotzdem stauten sich die Fahrzeuge im Schnee auf einer Länge von mehr als 400 Kilometern.
- Themen: