Über zwei Jahre: Böhse-Onkelz-Sänger ins Gefängnis
FRANKFURT/MAIN - Zwei Menschen wurden bei dem Unfall schwer verletzt: Jetzt verurteilte das Frankfurter Landgericht den ehemaligen Böhse-Onkelz-Sänger Kevin Russell zu mehr als zwei Jahren Haft.
Der Sänger der Rockband Böhse Onkelz, Kevin Russell, muss als Unfallfahrer zwei Jahren und drei Monaten ins Gefängnis. „Die einzige Ursache für diesen Unfall war fahrerisches Versagen dieses Fahrers“ sagte der Vorsitzende Richter Klaus Eckhardt vom Landgericht Frankfurt am Montag in seiner Urteilsbegründung. Russells Versagen sei nur mit Drogen und Medikamenten erklärlich. Der Führerschein wurde ihm für vier Jahre entzogen. Der 46 Jahre alte Angeklagte nahm das Urteil gefasst auf.
Russell war wegen gefährlicher Körperverletzung, gefährlicher Straßenverkehrsgefährdung und Unfallflucht angeklagt. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre und vier Monate Haft gefordert. Die Verteidigung hatte kein Strafmaß genannt, aber darauf hingewiesen, dass Zweifel an der Täterschaft Russells bleiben. Der Sänger der vor fünf Jahren aufgelösten Band sei zudem ein „schwer kranker Mann“.
Russell hatte nach der Feststellung der Strafkammer unter Drogeneinfluss am Silvesterabend mit Tempo 230 auf der Autobahn von Wiesbaden nach Frankfurt einen Unfall verursacht, bei dem zwei junge Männer lebensgefährlich verletzt wurden. Statt zu helfen, vergewisserte er sich kurz, dass Helfer am Ort waren und flüchtete dann über die Felder. Als Fahrer gab er später einen Kumpel an. Dieser hatte sich auch selbst im Beisein von Russells Anwalt bei der Polizei der Tat bezichtigt.
dpa
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