Türkisches Gericht spricht Marco schuldig
Über zwei Jahre lang hat sich das Verfahren gegen Marco W. wegen mutmaßlichen Missbrauchs einer minderjährigen Britin hingezogen. Jetzt wurde der 19-Jährige in der Türkei zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Ein türkisches Gericht hat den Berufsschüler Marco W. aus Uelzen am Mittwoch wegen sexuellen Missbrauchs einer britischen Jugendlichen zu zwei Jahren, zwei Monaten und 20 Tagen Haft auf Bewährung verurteilt. Gericht befand Marco für schuldig, im Osterurlaub 2007 die damals 13-jährige Britin Charlotte sexuell missbraucht zu haben. Der junge Mann hatte dies stets bestritten.
Marco bleibt dem Urteil zufolge auf freiem Fuß. Sollte er sich jedoch in den kommenden fünf Jahren in der Türkei nochmals etwas zuschulden kommen lassen, müsste er seine verbleibende Haftstrafe absitzen. Der heute 19-Jährige nahm an der Verhandlung in Antalya nicht persönlich teil. Der Staatsanwalt hatte eine Verurteilung wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs gefordert, ohne ein konkretes Strafmaß zu formulieren, die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.
Marco hat die Tat immer bestritten
Marco selbst hatte stets ausgesagt, dass es mit Charlotte nach einem Discobesuch zu einvernehmlichen Zärtlichkeiten gekommen sei. Das Mädchen habe ihm gesagt, es sei 15 Jahre alt. Er war am 12. April 2007 in einem Urlaubshotel an der türkischen Riviera festgenommen worden. Marco saß 247 Tage in türkischer Untersuchungshaft. Inzwischen setzt er in seiner Heimat eine Ausbildung fort und muss zu den Prozessterminen nicht mehr in die Türkei reisen. Der Prozess gegen Weiss zog sich lange hin und wurde immer wieder vertagt. So verlangte das Gericht von den britischen Behörden ausführliche Berichte zum körperlichen und geistigen Zustand des mutmaßlichen Opfers Charlotte. Weiss schrieb inzwischen auch ein Buch über seine Haftzeit. (dpa/AP)
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