Tratschen beim Salat: So isst Deutschland
Ein Brötchen zum Frühstück, mittags was Warmes daheim, später gibt’s Kaffee und Kuchen und abends kalte Platte: Die Deutschen ernähren sich noch erstaunlich traditionell, zeigt eine breit angelegte Studie aus Nürnberg – zum großen Teil.
Schaut man die jungen Erwachsenen an, zeichnet sich ein deutlicher Trend ab. Gegessen wird, wenn der Hunger sich meldet, und das immer häufiger außer Haus.
4500 Menschen hat die Gesellschaft für Konsumforschung über ein Jahr lang ein Ernährungstagebuch führen lassen: Morgens greifen die meisten der Befragten zu Brot und Brötchen mit Marmelade, Honig und Schokoladencreme, zehn Prozent bevorzugen Käse, Wurst und Müsli, neun Prozent verspeisen in der Früh auch mal Obst.
Mittags kommt meistens eine warme Mahlzeit auf den Tisch, bei überraschend vielen zuhause. Weniger als ein Viertel, meist sind das berufstätige Frauen, begnügen sich mit kalten Speisen.
Nachmittags helfen Kaffee und Kuchen gegen das drohende Absinken des Blutzuckerspiegels: zumindest bei den älteren Deutschen. Junge Erwachsene bis 24 Jahre greifen da gern auch mal in der Bäckerei oder im Coffee Shop zu Donut, Muffin oder Schokoriegel. In 40 Prozent der Fälle essen sie außer Haus.
Abendessen gibt’s zwischen 19 und 20 Uhr: 52 Prozent machen eine kalte Brotzeit, viele Berufstätige essen warm.
Wie gesprächsfreudig die Deutschen beim Essen sind, hängt von Tageszeit und – ja, auch – von der Speise ab. Das Frühstück begleiten eher Zeitung und Radio als anregende Gespräche: Nur ein Drittel will sich schon morgens unterhalten, mittags und abends redet immerhin fast die Hälfte der Deutschen. Am kommunikativsten macht Salat: Bei seinem Verzehr wollen sich 58 Prozent der Befragten unterhalten. Bei mehr als einem Drittel läuft abends der Fernseher zur Essens-Untermalung.
Salziges wird in 60 Prozent aller Fälle vor dem Fernseher geknabbert, auch Pizza wird am häufigsten vor dem Fernseher verspeist. Vor dem Computer zählen Schokolade und Zuckriges zum Lieblingssnack der Deutschen. lka
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