Tramfahrer schickte Pornobilder ins Abteil
Eine Frau wunderte sich über sich über explizite Bildnachrichten. Der Straßenbahnführer hatte ihr ungefragt ein Genitalfoto aufs Handy gesendet. Jetzt muss er eine Geldstrafe zahlen.
Weil er einem weiblichen Fahrgast Porno-Fotos von sich aufs Handy geschickt hat, ist ein Straßenbahnführer am Dienstag zu einer Geldstrafe von 1800 Euro verurteilt worden. Der 31- Jährige hatte zwei Fotos seines entblößten Geschlechtsteiles in der von ihm geführten Straßenbahn per «Bluetooth» verschickt. Per Bluetooth können Handys im Umkreis von wenigen Metern Fotos empfangen, wenn sie diese Funktion ebenfalls eingeschaltet haben.
Das Karlsruher Amtsgericht hat den Mann wegen «Verbreitung pornografischer Schriften» verurteilt. Das Ganze sei nicht mit einem «Missgeschick oder einem nicht richtig funktionierenden Handy zu erklären», führte der Richter in seiner Begründung aus. Der Angeklagte habe damit rechnen müssen, dass etwa auch Minderjährige seine Fotos hätten erhalten können. Außerdem habe er seine Pflicht als Führer der Bahn verletzt. Der 31-Jährige war vorher bereits zweimal von seinem Vorgesetzten abgemahnt worden, weil er während der Dienstzeit ein Handy benutzt hatte.
«Sie waren für meine Freundin bestimmt»
Der Verteidiger berief sich auf eine «Eselei» und ein Versehen seines Mandanten bei dem Vorfall im Juli vergangenen Jahres. Dieser habe nie vorgehabt, die Fotos an Passagiere der Bahn zu schicken. «Sie waren für meine Freundin bestimmt», sagte der Angeklagte selbst. Da sein Handy nicht einwandfrei funktioniert habe, habe er die Bilder außerdem versehentlich gleich dreimal verschickt. Das dritte Bild hatte die nach eigenen Worten «geschockte» 20-Jährige, die die ersten beiden Fotos erhalten hatte und als Zeugin aussagte, nicht mehr angenommen. Der Straßenbahnfahrer war nach dem Vorfall vom Dienst suspendiert und fristlos gekündigt worden. Inzwischen arbeitet der Mann nach einer Auseinandersetzung vor dem Arbeitsgericht wieder als «Wagenpfleger». (dpa)
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