Tragödie in Glasgow: Hubschrauber stürzt auf Pub
Am späten Freitagabend stürzte ein Polizeihubschrauber mitten in Glasgow in das Dach eines gut besuchten Pubs. Nach Informationen der britischen BBC sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Glasgow - Auch am Samstagmorgen waren noch Besucher der Kneipe in den Trümmern eingeschlossen. Am frühen Morgen hatte Feuerwehr-Einsatzleiter Lewis Ramsey betont, es gebe Kontakt zu Eingeschlossenen.
Der schottische Ministerpräsident Alex Salmond war am frühen Morgen von möglichen Todesopfern ausgegangen. „Bei einem Ereignis dieser Größenordnung müssen wir uns alle auf die Wahrscheinlichkeit von Todesopfern gefasst machen“, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter.
Der Helikopter war am Freitagabend um 22.25 Uhr in das Dach des Pubs „The Clutha“ in der Glasgower Innenstadt gestürzt. Nach ersten Erkenntnissen fing der Hubschrauber, der mit zwei Polizeibeamten und einem zivilen Piloten besetzt war, nicht Feuer.
Auch im Gebäude, in dem eine Band vor etwa 120 Menschen auftrat, gab es offenbar keinen Brand. Augenzeugen beschrieben, wie die Decke des Gebäudes langsam einstürzte. Die Feuerwehr schickte umgehend 15 Einsatzwagen an den Unglücksort.
Die Band, die in dem Pub vor rund 120 Gästen aufgetreten war, soll zunächst weitergespielt haben. Die Mitglieder der Gruppe Esperanza seien wohlauf, wurde auf deren Facebook-Seite mitgeteilt.
Das Wrack des Helikopters steckte im Flachdach des Pubs fest. Die Glasgower Innenstadt entlang des Meeresarmes Clyde ist an Freitagabenden sehr stark bevölkert. Der Pub gilt bei Partygängern als beliebt.
Auf Twitter reagierten umgehend britische Politiker und drückten ihr Entsetzen über das Geschehen in Glasgow aus. Seine Gedanken seien bei allen, die von dem Unglück betroffen seien, schrieb Premierminister David Cameron. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon sprach von "schockierenden Nachrichten".
Bei der abgestürzten Maschine handelt es sich um einen Eurocopter vom Typ EC 135 T2. Experten äußerten die Vermutung, dass die Besatzung möglicherweise eine Notlandung versucht habe, weil die Motoren ausgefallen sein könnten. Über das Schicksal der Besatzung war zunächst nichts bekannt.