Tränen vor Gericht: Pistorius sagt vor Eltern aus!

Jetzt sagt endlich Oscar Pistorius aus! Unter Tränen entschuldigte sich der des Mordes angeklagte Sprintstarbei den Angehörigen vpn Reeva Steenkamp.
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Versteinerter Gesichtsausdruck: June Steenkamp
AFP 7 Versteinerter Gesichtsausdruck: June Steenkamp
Oscar Pistorius sagt zum ersten Mal aus - unter Tränen. Die Bilder vom Gerichtssaal...
dpa 7 Oscar Pistorius sagt zum ersten Mal aus - unter Tränen. Die Bilder vom Gerichtssaal...
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Oscar Pistorius sagt zum ersten Mal aus - unter Tränen. Die Bilder vom Gerichtssaal...
dpa 7 Oscar Pistorius sagt zum ersten Mal aus - unter Tränen. Die Bilder vom Gerichtssaal...

Jetzt sagt endlich Oscar Pistorius aus! Unter Tränen entschuldigte sich der des Mordes angeklagte Sprintstarbei den Angehörigen vpn Reeva Steenkamp.

Pretoria – Aufgewühlt und weinend hat der Profisportler Oscar Pistorius seine tödlichen Schüsse auf seine Freundin als „Tragödie“ beschrieben. Als Zeuge der Verteidigung präsentierte sich Pistorius als ein Häufchen Elend. Seine Stimme klingt meist ängstlich, ist oft brüchig und zittert, immer wieder muss er weinen. „Ich schwöre die Wahrheit zu sagen, so wahr mir Gott helfe“, sagte mit leiser Stimme zu Beginn.

Der des Mordes angeklagte 27-Jährige entschuldigte sich bei Familie und Freunden der getöteten Reeva Steenkamp. „Jeden Morgen wache ich auf und bete als erstes für sie“, sagte der Paralympics-Star mit oft brüchiger, zitternder Stimme. Er habe „schreckliche Alpträume“ und nehme seit einem Jahr Medikamente wie Antidepressiva, betonte er am Montag in Pretoria.

Lesen Sie hier: Pistorius erbricht sich vor Gericht

„Es hat nicht einen Moment seit dieser Tragödie gegeben, in dem ich nicht an die Familie gedacht habe“, sagte der Angeklagte, der bei einer Verurteilung mit einer lebenslangen Strafe rechnen muss. Er habe mit seinen Schüssen am 14. Februar 2013 nur seine Freundin verteidigen wollen. Sie sei auch in jener Nacht mit dem Gefühl ins Bett gegangen, von ihm geliebt zu werden.

Der Südafrikaner will das Gericht davon überzeugen, dass er in der Nacht zum Valentinstag 2013 Reeva Steenkamp aus Versehen erschossen habe – er habe einen Einbrecher hinter der verschlossenen Toilettentür seines Hauses vermutet.

Lesen Sie hier: Parallelen zu Pistorius: Der O.J.-Simpson-Prozess

Die Verteidigung hat den Angeklagten als ihren zweiten Zeugen in den Zeugenstand gerufen, um seine Glaubwürdigkeit zu stärken. In den vergangenen 16 Verhandlungstagen hatten mehrere Zeugen seine Schilderungen über die Tatnacht infrage gestellt. Mehrere Nachbarn wollen angstvolle Frauenschreie vor den Schüssen gehört haben. Verteidiger Barry Roux argumentiert, Pistorius habe selbst geschrien, als er bemerkte, Steenkamp versehentlich erschossen zu haben.

Mit eisiger Miene, zusammengekniffenen Lippen und starren Augen verfolgt June Steenkamp das Schluchzen und Stammeln des Angeklagten. Scheinbar ungerührt lauscht sie den tränenreichen Beteuerungen von Oscar Pistorius, der sich für die „Tragödie“ entschuldigt. Die Mutter Reeva Steenkamps hat ihn nie bezichtigt, willentlich ihre Tochter getötet zu haben – aber die gramgebeugte Frau hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie dem Sportidol schon immer misstraute.

Pistorius' Ruf in den Zeugenstand am 17. Verhandlungstag war keineswegs selbstverständlich. Angesichts des komplizierten Indizienprozesses hatte er darauf spekulieren können, dass er mangels eindeutig zu beweisender Schuld vom Mordvorwurf freigesprochen werden müsste. Dass Verteidiger Barry Roux ihn aber als Zeuge aufrief und Pistorius sich nun dem Kreuzverhör des gefürchteten Staatsanwalts Gerrie Nel stellen muss, könnte auf Schwächen der Verteidigung verweisen.

Experten glauben, dass in dem Mordprozess bisher die Zweifel an den Darstellungen von Pistorius gewachsen sind. „Die wichtigsten Beweise der Staatsanwaltschaft sind verschiedene Aussagen von Nachbarn, die alle von einem Streit mit seiner Freundin Reeva Steenkamp berichtet haben“, betonte der Rechtsexperte William Booth. „Es gibt sicher keine Grundlage dafür zu behaupten, dass irgendeiner dieser Zeugen lügt.“

Der Ruf von Pistorius in den Zeugenstand berge enorme Gefahren, meinte der renommierte Jurist. „Ein falsches Wort“ könne unter Umständen genügen, dass ihm das Gericht die ganze Geschichte nicht mehr abnehme.

Um seine große Angst vor Gewalt und Kriminalität zu begründen, schilderte der behinderte Profisportler seine zahlreichen Erfahrungen mit Einbrüchen, Entführungen und Tätlichkeiten – wie sie halt „jeder Südafrikaner erlebt“. Daran wird auch die Staatsanwaltschaft kaum rütteln wollen – 16 000 Morde gibt es in Südafrika jährlich, fast 30 Mal so viele wie in Deutschland bei einer deutlich höheren Einwohnerzahl.

Aber der Staatsanwalt wird dennoch fragen, wieso Pistorius schon wegen des Verdachts, ein Fremder könnte in der Toilette sein, mit mörderischen Kugeln viermal durch eine verschlossene Tür schießen musste.

Die Staatsanwaltschaft hofft, im Kreuzverhör von Pistorius Widersprüche in der bisherigen Darstellung der Vorgänge zeigen zu können. Experten gehen davon aus, dass sich die Zeugenaussage des 27-Jährigen über Tage hinziehen wird.

Pistorius ist der insgesamt 23. Zeuge in dem spektakulären Mordprozess, der weitgehend vom südafrikanischen Fernsehen übertragen wird. Roux kündigte an, er werde zwischen 17 und 27 Personen in den Zeugenstand rufen. Das Gericht setzte am Montag den Prozess nach einer einwöchigen Pause fort, die wegen Erkrankung eines Gerichtsassessors notwendig geworden war.

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