Todes-Pfleger: Tote Patienten ausgegraben

Wie viele Patienten hat der mordende Pfleger Niels H. auf dem Gewissen? Einige Familien werden bald Gewissheit haben. Doch das ganze Ausmaß der Mordserie wird die Polizei erst in Monaten kennen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der 38-Jährige ist bereits wegen des Todes von fünf Patienten zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
dpa 8 Der 38-Jährige ist bereits wegen des Todes von fünf Patienten zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
dpa 8 Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
dpa 8 Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
dpa 8 Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
dpa 8 Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
dpa 8 Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
dpa 8 Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.
dpa 8 Friedhof in Ganderkesee: Acht Leichen werden exhumiert. Gibt es noch mehr Opfer von Niels H.? Der Krankenpfleger hat immer wieder Patienten totgespritzt.

Ganderkesee - Zahlreiche Polizisten sperren den kleinen Friedhof in Ganderkesee ab, damit keine Schaulustigen auf das Gelände kommen. Eine große blaue Plane schirmt einige Gräber ab. Dahinter sind die Konturen eines Baggers zu sehen. Eine Bestattungsfirma gräbt am Donnerstag die Leichen von zwei ehemaligen Patienten des Klinikums im benachbarten Delmenhorst aus. Sie könnten zu den Opfern des ehemaligen Krankenpflegers Niels H. gehören.

Lesen Sie hier: Ex-Krankenpfleger muss wegen Mordes lebenslang in Haft

Der 38-Jährige ist bereits wegen des Todes von fünf Patienten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Vor Gericht hatte er jedoch 90 Taten zwischen 2003 und 2005 gestanden. Bis zu 30 Opfer sollen gestorben sein. Bestätigen sich diese Angaben, könnte es sich um eine der größten Mordserien in Deutschland handeln. Eine Sonderkommission der Polizei arbeitet seit Monaten an der Aufklärung und prüft inzwischen mehr als 200 Verdachtsfälle.

Dafür lässt sie nun acht Leichen auf dem Friedhof in Ganderkesee, einem kleinen Ort westlich von Bremen, exhumieren. "Es sind mehrere Termine geplant", sagt Soko-Sprecher Stephan Klatte. Der Grund: Die Ermittler wollen die Toten immer am selben Tag wieder unter die Erde bringen. Deshalb arbeiten alle unter Hochdruck. Nachdem die beiden ersten Leichen ausgegraben sind, bringt die Polizei sie in die Gerichtsmedizin.

Pathologen untersuchen die Überreste und entnehmen Gewebe, das Experten an der Medizinischen Hochschule in Hannover auf Rückstände eines Herzmedikaments untersuchen sollen. Dieses hatte der Pfleger seinen Opfern in einer Überdosis gespritzt und damit teils tödliche Komplikationen ausgelöst. Zeitgleich nimmt die Spurensicherung an mehreren Stellen im Grab Bodenproben, die die Experten ebenfalls toxikologisch auswerten werden.

"Die Leichen kommen noch am selben Tag wieder zurück und werden in einem neuen Sarg beerdigt", erklärt Klatte. Eine Gärtnerei wird das Grab anschließend wieder bepflanzen. Die Familien der Toten sind nicht auf dem Friedhof dabei. Die Polizei hat ein ganzes Team von psychologisch geschulten Beamten und Seelsorgern zusammengestellt, das sich um die Angehörigen kümmert, wenn diese das wünschen.

Christian Marbach kann nur zu gut nachempfinden, was in den Familien vorgeht: "Es ist für sie ein schwerer Tag heute." Marbachs Großvater ist einer der fünf Patienten, für dessen Tod sich Niels H. bis vor kurzem vor Gericht verantworten musste. Auch die Leiche des alten Mannes hatten die Ermittler exhumieren lassen. "Die Nachricht war damals ein Schock für uns", sagt Marbach. "Auf der einen Seite möchte man Gewissheit. Auf der anderen Seite ist es eine Störung der Totenruhe, was sich niemand für seine Angehörigen wünscht."

Wann die Familien der acht Toten endlich Gewissheit haben werden, ist allerdings noch unklar. "Bis die Ergebnisse vorliegen, wird es noch einige Zeit dauern", sagt Klatte. Vier weitere Exhumierungen sind bereits genehmigt - und wahrscheinlich werden es nicht die letzten sein. Die Soko rechnet deshalb damit, dass sie die mögliche Mordserie erst im nächsten Jahr vollständig aufgeklärt hat.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.