Teure Kontaktanzeige
NEW YORK - Eine New Yorkerin sucht verzweifelt einen Mann. Jetzt will sie für sich werben – mit einem drei Millionen teuren Werbespot beim Superbowl.
Es ist das amerikanische Sportereignis schlechthin: der Superbowl, Finale der American-Football-Profiliga. Am Superbowl-Sunday (der zweite Sonntag im kommenden Februar) klebt ganz Amerika vor dem Fernseher. Das Finale erreicht die höchsten Einschaltquoten, durchschnittlich 90 Millionen sehen zu.
Kein Wunder, dass kaum ein Werbeplatz so begehrt ist wie einer in der Sendezeit des Sport-Großereignisses: 30 Sekunden kosten 2,6 bis drei Millionen Dollar, meistens werden die Spots extra für den Superbowl produziert. Sie sind genauso Gesprächsstoff wie das Spiel selbst.
Amy Borkowsky ist New Yorkerin und hat sich in eine Idee verliebt: Sie will einen Superbowl-Werbespot nur für sich. Borkowsky, von Beruf Comedy-Autorin, ist seit Jahren Single. Und schrecklich verzweifelt – sie findet einfach nicht den richtigen Mann. Auf ihrer Website (www.superbowlsinglegirl.com) erklärt sie sich das damit, dass sie lange an ihrer Karriere arbeiten musste. Und sich jetzt auf Internetseiten für Singles fühlt wie angepriesen in einem Supermarkt.
Borkowsky hat ihr Medium gefunden: das Fernsehen. Superbowl, wenn alle männlichen US-Bürger aufmerksam vor der Glotze kauern. Nur die drei Millionen Dollar, die fehlen ihr. Noch. Deswegen bittet die Dame auf ihrer Website um Spenden. Von Privatpersonen und Sponsoren. Viel Zeit bleibt ihr nicht, die begehrten Werbeplätze sind meist schnell vergeben. Bisher hat sie klägliche 3275 Dollar gesammelt. Die gute Nachricht: Wenn sie mit den Spenden keinen Spot finanzieren kann, geht das Geld an die Benefiz-Organisation United Way. Dort ist es vielleicht auch besser investiert.
lka
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