Temperaturen wie am Mittelmeer: Rekord im April
Sonne satt und Temperaturen wie am Mittelmeer: Am Wochenende strömten Tausende in Parks, Freibäder und Eisdielen. Vor allem die Menschen im Süden und Osten Deutschlands konnten sommerliche Tage im April genießen.
Berlin - München knackte das Allzeithoch für den Monat April mit einem Wert von 32,2 Grad und war damit am Samstag der wärmste Ort in der Bundesrepublik. Gleichzeitig stellte die Stadt einen Deutschland-Rekord auf für den April: In Zehdenick in Brandenburg waren am 22. April 1968 genau 32,1 Grad gemessen worden.
In Berlin-Tempelhof meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit 30,2 Grad ebenfalls eine neue Bestmarke. Das soll es aber vorerst gewesen sein mit der Mallorca-Stimmung: Für die kommenden Tage rechnen die Meteorologen wieder mit mehr Wolken, mit Regen und auch mit Gewittern.
Die Hauptstädter zog es in die Schwimmbäder, von denen viele das erste Wochenende geöffnet hatten. Im Strandbad Wannsee - schon seit März offen - tummelten sich nach Angaben von Leiter Axel Ott allein am Samstag etwa 4000 Menschen. "Da können sie über den Wannsee laufen, so viele sind da drin", sagte Ott. Das nahe gelegene Potsdam meldete 31,4 Grad. Ähnliche Werte gab es am Samstag auch in Baden-Württemberg: "Wir haben heute den wärmsten Tag des Jahres. Die 31-Grad-Marke wurde geknackt in Stuttgart, Öhringen und Bad Mergentheim", sagte ein DWD-Sprecher in Stuttgart.
Urlaubsstimmung auch in Bayern: Viele Menschen zog es zum Grillen, Picknick oder Sonnenbaden an die Isar. In der Nacht zum Sonntag verwandelte sich das Ufer in München in eine riesige Party-Meile. Tausende junge Leute pilgerten unter sternklarem Himmel mit Bierkästen und Grillfleisch an den Fluss.
Auch im Osten Deutschlands zeigten die Thermometer Hitzerekorde an: In Bernburg in Sachsen-Anhalt maßen die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst mit 31,6 Grad am Samstag die höchste jemals gemessene April-Temperatur in der Stadt. In Sachsen war es in Oschatz mit 31 Grad am wärmsten. Selbst auf dem 1215 Meter hohen Fichtelberg gab es noch angenehme 21,4 Grad, teilte der Deutsche Wetterdienst am Sonntag mit. Im Harz ließen am Samstag 21 Grad auf dem 1142 Meter hohen Brocken den letzten Schnee schmelzen.
Der Norden und Nordwesten Deutschlands spürte vom vorgezogenen Sommerwetter nicht viel, an der Nordsee wurden oft nicht einmal 10 Grad erreicht. Bei leichtem Regen erreichten die Temperaturen kaum 20 Grad. In Hamburg-Fuhlsbüttel waren es 17,3 Grad. Erstaunt ist DWD-Meteorologe Peter Hartmann über das Auf- und Ab der Temperaturen: "Wenn man die Höchstwerte vom Samstag betrachtet, dann ist das schon sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit."
Nach wie vor wird das Wetter vor allem im Süden und Osten Deutschlands laut DWD stark von Strömungen aus Afrika beeinflusst. Wetter-Experte Hartmann erwartete für Sonntag Temperaturen von über 25 Grad im Süden - fürs Eisessen, Grillen und die leichte Urlaubsstimmung sollte das noch ausreichen. Das soll es aber vorerst gewesen sein mit der Mallorca-Stimmung: "Das Wetter "normalisiert" sich wieder und gewöhnliches Frühlingswetter steht uns ins Haus", sagte Hartmann.
Auch in Österreich gab es Wärmerekorde: In Waidhofen an der Ybbs waren es am Samstag 32 Grad - der höchste Wert, der je für einen Apriltag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen wurde. Der Schweizer Wetterdienst meteonews schrieb am Sonntag von der "ersten Tropennacht des Jahres". In weiten Teilen der Schweiz blieben die Temperaturen in der Nacht demnach über 20 Grad.
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