Tanker mit deutschem Kapitän vor Kenia gekapert
NAIROBI - Piraten haben vor Kenia einen Tanker mit einem deutschen Kapitän gekapert. Nach fast 24 Stunden konnte der Kapitän des Flüssiggastankers „York“ Kontakt mit der Managerfirma in Griechenland aufnehmen.
„Der Besatzung geht es gut. Mehr kann ich jetzt nicht sagen“, sagte der Sprecher des Unternehmens Interunity Management Corporation (IMC), Theagenis Sarris, der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag nach dem Telefonat.
An Bord seien außer dem deutschen Kapitän insgesamt 16 Besatzungsmitglieder. 14 Seeleute stammen von den Philippinen und zwei aus der Ukraine.
Der deutsche Kapitän sei etwa 68 Jahre alt und stamme aus der Nähe von Hamburg, hieß es. Die Piraten haben bislang ihre Forderungen nicht genannt. „Das tun sie meistens einige Tage nach der Kaperung“, sagte Sarris. Zurzeit fahre die „York“ Richtung Somalia. Der Kapitän habe den Eindruck erweckt, er könne nicht frei sprechen, hieß es.
Erfahrene Offiziere der Küstenwache in Athen sagten, dass Verhandlungen über die Freilassung von Besatzung und Schiff lange dauern könnten. Eine griechische Reederei hatte vor wenigen Monaten sechs Millionen Euro Lösegeld gezahlt, um einen gekaperten Tanker zurückzubekommen, hieß es.
Landkarte von StepMap
Nach Angaben der Singapurer Hafenbehörde wurde der Tanker „York“ am Samstag rund 90 Seemeilen vor Mombasa überfallen. Das Schiff sandte um 14.25 MESZ ein Notsignal aus. Es war auf dem Weg von Mombasa nach Mahe auf den Seychellen. (dpa)
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