Surfer stirbt nach Hai-Attacke in Sydney - Strände gesperrt

Tödliche Hai-Attacken sind selbst in Australien sehr selten. Nun erliegt ein Surfer in Sydney seinen schweren Verletzungen. Das Surfbrett des Mannes soll Aufschluss geben, welcher Raubfisch zubiss.
von  dpa
Familienangehörige und Freunde trauerten am Strand um das Opfer.
Familienangehörige und Freunde trauerten am Strand um das Opfer. © Dean Lewins/AAP/dpa

Vor der Küste Sydneys ist ein Surfer von einem Hai attackiert und tödlich verletzt worden. Der 57-Jährige wurde am Long Reef Beach in Dee Why allem Anschein nach "von einem großen Hai" gebissen, wie die australische Polizei mitteilte. Das Opfer verlor beide Beine und wurde von Surfern an Land gezogen, konnte aber nicht mehr gerettet werden. Sein in zwei Hälften zerrissenes Surfbrett wird nun untersucht, um festzustellen, was für ein Hai ihm zu Verhängnis wurde.

"Das ist ein tragisches Unglück, wie es nur sehr, sehr selten passiert", sagte Polizeisprecher Stuart Thomson bei einer Stellungnahme vor der Presse. Die bislang letzte tödliche Hai-Attacke in Sydney hatte sich 2022 in Little Bay im Süden der Stadt ereignet. Zuvor hatte es dort fast 60 Jahre lang gar keine Todesopfer gegeben. Für den Menschen sind vor allem drei in der Region heimische Arten gefährlich: Tigerhaie, Bullenhaie und Weiße Haie.

"Er hat viel Blut verloren"

Diesmal biss der Raubfisch nach Polizeiangaben etwa 100 Meter vom Strand entfernt zu. Augenzeugen beobachten vom Ufer aus, wie der Hai den erfahrenen Surfer unter Wasser zog. "Er hat viel Blut verloren und konnte nicht wiederbelebt werden", sagte Thomson. Schockierte Familienangehörige und Freunde trauerten am Strand um den Vater einer kleinen Tochter, der sein Leben ausgerechnet am Vatertags-Wochenende verlor.

Long Reef liegt etwa 20 Kilometer vom Stadtzentrum Sydneys entfernt an den Northern Beaches - einem langen Küstenstreifen am Pazifik, der sich vom beliebten Touristenbezirk Manly bis hoch ins exklusive Palm Beach zieht. Nach dem Vorfall am Samstagvormittag (Ortszeit) wurden alle Strände von Manly bis Narrabeen im Norden vorläufig gesperrt. Hubschrauber und Drohnen stiegen auf, um den gesuchten Raubfisch ausfindig zu machen.

Klimawandel steigert das Risiko von Hai-Attacken

Sydney ist mit rund 5,5 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Australiens. Die Wahrscheinlichkeit, dort oder anderswo in Down Under von einem Hai gebissen zu werden, ist aber sehr gering. Im vergangenen Jahr gab es nach Zählung der von Forschern, Wildtierexperten und Behörden geführten Australian Shark Incident Database landesweit nur einen tödlichen Hai-Angriff. Im laufenden Jahr waren es drei - den Vorfall vom Samstag nicht mitgezählt.

Allerdings halten sich inzwischen gefährliche Arten wie die vergleichsweise aggressiven Bullenhaie wegen des Klimawandels und steigender Meerestemperaturen immer länger rund um den Hafen und die Strände von Sydney auf – und stellen damit zunehmend eine Gefahr für Schwimmer und Surfer dar. Eine Studie der James Cook University in Queensland ergab, dass die Raubfische im Sommer etwa 15 Tage mehr vor der Küste Sydneys verbringen als noch vor 15 Jahren. Dort erwärmt sich der Pazifik noch schneller als das Wasser in den meisten anderen Meeresregionen der Welt.

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