Studie: Mangelhafter Impfschutz bei Ärzten
Verkehrte Welt: Ärzte raten Patienten sich gegen Masern impfen zu lassen. Doch selbst haben sich viele von ihnen keine Spritze verpassen lassen.
Frankfurt/Main - In Deutschland grassieren die Masern, doch kaum zu glauben: Das Risiko, sich anzustecken, ist dort besonders groß, wo man es am wenigsten vermutet - in Kliniken und Arztpraxen. Schuld daran sind Ärzte und Schwestern. Denn ausgerechnet unter ihnen sind viele nicht geimpft. Das meldet die Ärztezeitung unter Berufung auf eine aktuelle Studie.
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Laut Bericht haben Forscher im Zeitraum von 2003 bis 2013 rund 10.000 Mitarbeiter von Krankenhäusern und Arztpraxen untersucht. Gefährliche Entwicklung: Von jenen Mitarbeitern, die vor 1970 geboren sind, sind 96 Prozent immun gegen Masern. Bei jenen aber, die später geboren sind, beträgt der Wert nur noch 83 Prozent. Zur Orientierung: Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert einen Wert von 95 Prozent.
Auch für die Zukunft sieht es nicht gut aus. Eine Umfrage unter Medizinstudenten im vergangen Jahr zeige, dass jeder Fünfte keine Ahnung, ob er gegen Masern geimpft ist oder nicht, schreibt das Fachblatt.
Die Studie dürfte die Debatte um die Einführung einer Impfpflicht in Deutschland weiter anheizen.