Studie: Kinder kommen immer früher mit Pornos in Kontakt

Immer mehr Kinder und Jugendliche sehen Pornos. Was das mit ihrer Sexualentwicklung macht und warum Jungen besonders betroffen sind.
dpa |
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Kinder konsumieren immer früher Pornos. (Symbolbild)
Kinder konsumieren immer früher Pornos. (Symbolbild) © Silas Stein/dpa/dpa-tmn
Düsseldorf

Kinder und Jugendliche konsumieren im Netz zunehmend Pornografie. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW.

Demnach hat fast die Hälfte der 11- bis 17-Jährigen bereits Pornos gesehen. 
Der Anteil der Minderjährigen, die solche Inhalte konsumieren, stieg binnen zwei Jahren deutlich von 35 auf 47 Prozent. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe sehe den ersten Porno bereits vor dem 14. Geburtstag. 

Der Porno-Konsum habe Einfluss auf die eigene Sexualentwicklung: Nur ein Viertel der befragten Kinder und Jugendlichen halte Pornos für unrealistisch. Zugleich gebe mehr als ein Drittel an, Inhalte aus Pornos selbst ausprobieren zu wollen. Jungen äußerten dies häufiger als Mädchen. 

Ein neues Phänomen: Fast jeder zehnte Jugendliche nutze inzwischen KI-gestützte Chatbots, um sich über Sexualität zu informieren. 

Sexting nimmt zu

Auch Sexting - das gegenseitige Versenden sexueller Inhalte - nehme zu. Zehn Prozent der Befragten hätten bereits selbst intime Inhalte verschickt. 2023 waren es nur sechs Prozent. Rund ein Drittel habe solche Nachrichten erhalten – in den meisten Fällen ungefragt. Mädchen seien davon häufiger betroffen. Einige Jugendliche berichteten, beim Sexting zu Handlungen überredet worden zu sein, die sie nicht wollten.

Ein Viertel der Minderjährigen gab an, dass ihnen die pornografischen Inhalte unfreiwillig gezeigt oder zugeschickt wurden. Nur ein Drittel der Befragten bewertete die Pornos als unrealistisch. Bei den 11- bis 13-jährigen Jungen waren es sogar nur 19 Prozent.

Die Ergebnisse legten nahe, dass der Pornografie-Konsum das Verhalten von Kindern und Jugendlichen beeinflusst: Fast die Hälfte der Jungen gab an, dass sie beim Versenden erotischer Nachrichten Handlungen oder Begriffe verwendeten, die sie aus den Pornos kennen (46 Prozent). Bei Mädchen sei dieser Zusammenhang deutlich schwächer ausgeprägt (17 Prozent).

Fast 3.000 Befragte

Für die repräsentative Studie wurden bundesweit fast 3.000 Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren befragt. Die Landesanstalt für Medien NRW versucht seit längerem vergeblich, die gesetzlich vorgeschriebenen Altersverifikationssysteme bei den Betreibern von Porno-Portalen durchzusetzen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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