Straßen-Tunnel in Europa: Hui und Pfui

Der große ADAC-Test 2009 ergibt: Gute Noten für deutsche Röhren, miserable für die italienischen
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Bekam Bestnoten: Der Warnowtunnel bei Rostock
dpa Bekam Bestnoten: Der Warnowtunnel bei Rostock

Der große ADAC-Test 2009 ergibt: Gute Noten für deutsche Röhren, miserable für die italienischen

MÜNCHEN In wenigen Wochen werden sich wieder Millionen von Urlaubern auf den Weg in den Süden machen. Die vielen Straßentunnels, die sie dann dabei passieren müssen, sind nicht wenigen Fahrern ein Dorn im Auge. Immer wieder sind dort in den vergangenen Jahren schlimme Unfälle passiert. Manchem Wagenlenker treiben die engen, dunklen Röhren auch den Angstschweiß auf die Stirn. Der jährliche ADAC-Tunnel-Test soll beim Weg durch die Röhren helfen. Das Ergebnis 2009: In Rest-Europa hui, in Italien pfui.

Besonders gute Noten gab es für die heuer untersuchten vier Tunnel in deutschen Städten. Spitzenreiter wurde der Warnowtunnel in Rostock. Er erhielt die Bestnoten, weil er über modernste Sicherheitstechnik verfügt. Lüftung, Ampeln und Schranken vor den Portalen überzeugten die Tester des Automobilclubs ebenso wie die Videoüberwachung, gut gekennzeichnete Rettungswege und automatisches Brandmeldesystem.

Ähnlich gut schnitt der Brudermühltunnel in München ab.

Gute Noten gab es aber auch für den Schlossbergtunnel in Heidelberg und die Röhre am Berliner Flughafen Tegel, die sich durch Verbesserungen in den letzten Jahren zu einem „hochmodernen Stadt- und Autobahntunnel“ gemausert haben.

Auch europaweit schnitten die meisten Bauwerke gut ab, darunter der kroatische Tunnel Tuhobi und die spanische Röhre Vielha, die von einem früheren „mangelhaft“ auf ein „sehr gut“ hinaufgestuft wurden.

Ausgerechnet im von Urlaubern viel besuchten Italien sieht’s in den Tunnels aber weiterhin düster aus. Sie hatten viermal in Folge bei dem ADAC-Test am schlechtesten abgeschnitten – diesmal sind sie gar nicht erst getestet worden.

Als Grund nannte der ADAC die „langwierigen Sanierungsarbeiten“. So habe die italienische Regierung ein zwei Milliarden schweres Sanierungsprogramm zwar ins Auge gefasst, die Fertigstellung sei allerdings erst für das Jahr 2019 angepeilt.

Auch die Gelder für die Röhrensanierung stünden bislang noch nicht bereit. „Italien hinkt hinterher“, meint der ADAC.

Zu den „erschreckenden Missständen“, die der ADAC im Vorjahr in Italien angeprangert hatte, zählte vor allem die komplett unzureichende Ausrüstung der Tunnel im Notfall.

So hatte etwa der 25 Jahre alte „Cernobbio“ bei Cernobbio am Comer See keinerlei Notrufeinrichtungen, keine Feuerlöscher und kein automatisches Brandmeldesystem. Seinen „Kollegen“ erging es bei der Auswertung nicht viel besser: Die Fluchtwege wurden als zu lang und schlecht ausgeschildert beurteilt, die Videoüberwachung als mangelhaft.

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