Strahlende Missen in Russland: Kann Atomkraft wirklich sexy sein?

Die Kernenergie-Wirtschaft in Moskau verfiel auf eine besonders "orginelle" PR-Aktion. Sie kürt alljährlich die "Miss Atom"
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Wie das Bond-Girl Halle Berry in „Stirb an einem anderen Tag“ scheint  die 22-jährige Aljona Kirssanowa  im knappen Bikini aus den Fluten zu steigen.
dpa Wie das Bond-Girl Halle Berry in „Stirb an einem anderen Tag“ scheint die 22-jährige Aljona Kirssanowa im knappen Bikini aus den Fluten zu steigen.

Moskau - Die Kernenergie-Wirtschaft in Moskau verfiel auf eine besonders "orginelle" PR-Aktion. Sie kürt alljährlich die "Miss Atom"

In Russlands üppiger Natur posieren die Schönheiten des Landes gern am Wolga-Strand, in den Wäldern Sibiriens oder an der Schwarzmeerküste. Die blonde Mascha Poschtarenko (23) hat dagegen als Kulisse ihre Arbeitsstelle gewählt – ein Atomkraftwerk im Gebiet Twer bei Moskau. Die Computerspezialistin stellt ihren Charme bei einer landesweiten Wahl zur „Miss Atom“ in den Dienst der Branche. Weil die Atomindustrie auch 23 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl nicht den besten Ruf hat, sollen liebreizende Kolleginnen wie Mascha dringend benötigte Spezialisten anlocken.

Die Computerspezialistin stellt ihren Charme bei einer landesweiten Wahl zur „Miss Atom“ in den Dienst der Branche. Weil die Atomindustrie auch 23 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl nicht den besten Ruf hat, sollen liebreizende Kolleginnen wie Mascha dringend benötigte Spezialisten anlocken.

"Ich lebe energiegeladen"

Am Internationalen Frauentag am Sonntag verkündete die nationale Atomholding Rosatom auf ihrer Website nun die Siegerin der Miss-Wahl: Jekaterina Bulgakowa, eine 25-jährige Angestellte eines Forschungsreaktors an der Wolga, hatte mit ihrem branchenkompatiblen Lebensmotto („Ich lebe energiegeladen“) und ihren Maßen (95-69-97) geworben. Als Geschenk darf sie nun für eine Woche die Energiewirtschaft in der Provinzstadt Dimitrowgrad gegen die Energie der Sonne auf Kuba eintauschen.

Als Geschenk darf sie nun für eine Woche die Energiewirtschaft in der Provinzstadt Dimitrowgrad gegen die Energie der Sonne auf Kuba eintauschen.

Die Organisatoren der bereits zum sechsten Mal durchgeführten „Miss Atom“-Wahl werten die große Resonanz in den Medien als Erfolg. Seit der Katastrophe von Tschernobyl geisterten „so viele falsche Vorstellungen über unsere Branche“ in den Köpfen der Mitbürger herum, sagt Ilja Platonow.

„Der Wettbewerb zeigt doch, dass hier ganz normale Leute und sogar ziemlich hübsche Mädchen arbeiten.“ Doch auch ohne die AKW-Schönheiten stehen die Russen mehrheitlich hinter der Kernkraft.

Anleihe beim Bond-Girl Halle Berry

Die 22-jährige Aljona Kirssanowa trieb das Motto „Atomkraft macht sexy“ bei einer früheren Wahl auf die Spitze. Wie das Bond-Girl Halle Berry in „Stirb an einem anderen Tag“ scheint die braun gebrannte Russin auf ihrem Bewerbungsfoto im knappen Bikini aus den Fluten zu steigen.

Hinter ihr ist allerdings der Kühlteich des Mega-Meilers von Nowoworonesch mit gleich fünf Kühltürmen als Silhouette zu sehen. Im Internet schrieb ein Blogger dazu, sein Nachttischlämpchen brenne täglich zehn Minuten länger, um den Arbeitsplatz der Mädels zu sichern.

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