Störtebekers Schädel aus Hamburger Museum gestohlen

Seit 1922 zeigte das Museum für Hamburgische Geschichte einen mehr als 600 Jahre alten Schädel, der vom legendären Seeräuber Störtebeker stammen soll. Nun ist das wertvolle Objekt perdu: Unbekannte klauten den Totenkopf.
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Schädel und rekonstruierter Kopf des Freibeuters
dpa Schädel und rekonstruierter Kopf des Freibeuters
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HAMBURG - Seit 1922 zeigte das Museum für Hamburgische Geschichte einen mehr als 600 Jahre alten Schädel, der vom legendären Seeräuber Störtebeker stammen soll. Nun ist das wertvolle Objekt perdu: Unbekannte klauten den Totenkopf.

Der dem legendären Piraten Klaus Störtebeker zugeschriebene Schädel ist aus dem Museum für Hamburgische Geschichte gestohlen worden. «Wir sind alle sehr bestürzt über den Diebstahl. Der geheimnisvolle Schädel aus dem 15. Jahrhundert ist eine Reliquie der Hamburger Geschichte», sagte Museumsdirektorin Lisa Kosok am Dienstag in der Hansestadt.

Der Schädel ist eine der Hauptattraktionen des Museums. Er wurde zusammen mit einer Nachbildung des Kopfs Störtebekers hinter Glas ausgestellt. Einbruchsspuren seien nicht festgestellt worden, hieß es. Auch Hinweise auf die Täter gebe es bislang nicht.

Das Museum setzte eine Belohnung von mehreren tausend Euro für die Wiederbeschaffung des Schädels aus. Festgestellt wurde der Diebstahl der Direktorin zufolge bereits am 9. Januar. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde jedoch erst jetzt die Öffentlichkeit informiert.

Der Legende nach wurde Störtebeker am 20. Oktober 1400 mit rund 30 Gefährten auf dem Grasbrook am Hamburger Hafen enthauptet. Die Köpfe der Hingerichteten wurden zur Abschreckung an der Einfahrt zum damaligen Hafen auf Pfähle genagelt.

Der Schädel wurde 1878 beim Bau der Speicherstadt im Hafengebiet entdeckt und wird seit 1922 im Museum für Hamburgische Geschichte präsentiert. «Trotz der Ungewissheit über die tatsächliche Identität des Schädels gehört er zu den ältesten Objekten im Museum für Hamburgische Geschichte und stellt einen unschätzbaren Wert dar», erklärte der Mittelalter-Experte Ralf Wiechmann. In Europa gebe es nur noch sehr wenige Exponate dieser Art. (apn/dpa)

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