Starke Erdbeben erschüttern Indien und Japan

Zwei schwere Erdbeben haben am frühen Dienstagmorgen Asien erschüttert. Mehrere Menschen wurden verletzt, eine Frau starb. Die Angst vor einem Tsunami kam hoch.
von  Abendzeitung
Riese Risse in den Straßen in Japan
Riese Risse in den Straßen in Japan © AP

Washington/Honolulu/Tokio - Zwei schwere Erdbeben haben am frühen Dienstagmorgen Asien erschüttert. Mehrere Menschen wurden verletzt, eine Frau starb. Die Angst vor einem Tsunami kam hoch.

Ein Erdstoß der Stärke 7,6 vor der indischen Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren im Indischen Ozean hatte zunächst Befürchtungen aufkommen lassen, dass sich an den Küsten Indiens, Birmas, Indonesiens, Thailands und Bangladeschs ein Tsunami (Flutwelle) entwickeln könnte. Die Tsunami-Warnung wurde jedoch einige Stunden später wieder aufgehoben.

Der Erdstoß habe sich rund 260 Kilometer nördlich von Port Blair auf ereignet, wie die US-Erdbebenwarte mitteilte. Das Epizentrum lag rund 30 Kilometer unter der Erdoberfläche. Die Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren gehört zu Indien. Auch ein Erdbeben der Stärke 6,6 in der japanischen Zentralprovinz Shizuoka blieb Medienberichten zufolge scheinbar ohne schwerwiegende Folgen.

Zwar wurde an der Küste erhöhter Wellengang beobachtet, eine zunächst ausgegebene Warnung vor einem Tsunami wurde jedoch später wieder aufgehoben. Mehr als 60 Menschen in Japan erlitten laut Medien Verletzungen, eine 43-Jährige kam ums Leben. Einzelne Wasserrohre barsten, stellenweise gingen Erdrutsche nieder. Zwei Atommeiler wurden sicherheitshalber abgeschaltet. Hochgeschwindigkeitszüge wurden ebenfalls vorübergehend gestoppt und Autobahnabschnitte gesperrt. Nach Angaben der nationalen Meteorologischen Behörde lag das Zentrum des Bebens in rund 20 Kilometer Tiefe unter dem Meeresboden.

Erst am Sonntag hatte ein Erdbeben der Stärke 6,9 die Hauptstadt Tokio und Umgebung erschüttert. Das Inselreich Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt. Das erneute Beben in Shizuoka erschütterte eine Region, auf die sich Ausläufer des heftigen Taifuns „Etau“ zubewegten. Nach jüngsten Medienberichten starben in den betroffenen Regionen im Westen Japans in Folge heftigen Regens, Überschwemmungen und Erdrutschen 13 Menschen, 18 Menschen galten in der Nacht zum Dienstag weiterhin als vermisst.

Der Taifun richtete teils erheblich Schäden an. Einige Häuser und Straßen wurden zerstört, Brücken weggespült. Die Behörden warnten vor weiteren heftigen Regenfällen, während sich „Etau“ entlang der Pazifikküste Japans weiter Richtung Norden bewegte. In Taiwan setzten die Rettungskräfte derweil ihre Suche nach Hunderten von Menschen fort, die Opfer von Erdrutschen in Folge des Taifuns „Morakot“ wurden. Der zerstörerische Taifun hatte auf seinem Weg zum chinesischen Festland die größte Überschwemmungskatastrophe in Taiwan seit 50 Jahren verursacht und über ein Dutzend Menschen getötet.(dpa/AP)

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