Spektakulärer Kalinka-Prozess geht in Paris weiter

Vor einem Pariser Geschworenengericht ist am Dienstag der Prozess gegen den bayerischen Arzt Dieter K. um den Tod seiner französischen Stieftochter Kalinka neu aufgenommen worden.
dpa |
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Paris - Das spektakuläre Verfahren war Anfang April wegen Herzproblemen des angeklagten Arztes aus dem Landkreis Lindau am Bodensee abgebrochen worden. Er steht unter Verdacht, Kalinka vor fast drei Jahrzehnten getötet zu haben. Der leibliche Vater des Mädchens, André Bamberski, hatte den deutschen Mediziner Ende 2009 nach Frankreich verschleppen lassen. Damit wollte er erreichen, dass dieser dort noch einmal vor Gericht gestellt wird.

Dieter K. war wegen des Todes seiner Stieftochter bereits 1995 in Abwesenheit in Frankreich zu 15 Jahren Haft verurteilt worden - doch hob ein Berufungsgericht das Urteil später wegen Verfahrensfehlern wieder auf. Die Bundesrepublik lieferte Dieter K. nie aus, weil die deutsche Justiz schon Jahre zuvor ein Ermittlungsverfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt hatte. Kalinkas leiblicher Vater wollte dies aber nicht akzeptieren und fädelte im Oktober 2009 die Entführung von Dieter K. nach Frankreich ein, wo er festgenommen wurde.

Die Gerichtsverhandlung beginnt komplett neu, da neue Geschworene vereidigt werden müssen. Ärzte hatten nach der Aussetzung des Prozesses im April zudem dafür plädiert, Dieter K. nur noch drei Stunden täglich im Gericht zuzumuten. Er selbst wird für die Dauer des Prozesses unter Bewachung in einem benachbarten Krankenhaus untergebracht.

Der Angeklagte hatte mehrfach die Rechtmäßigkeit des Pariser Gerichtes angezweifelt, da er wegen des Falles in Deutschland nicht belangt werde und verschleppt worden sei. Verletzungen von der Entführung beeinträchtigten seine Gesundheit noch heute. Der Prozess soll voraussichtlich bis Ende Oktober gehen.

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