Sojasoßen-Fische aus Plastik in Südaustralien verboten

Ob in München oder Hamburg, fast jeder Sushi-Laden reicht sie dazu: Sojasoßen-Fische. Südaustralien verbannt sie nun. Warum das winzige Plastik so gefährlich ist – und was es für Alternativen gibt.
dpa |
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Die kleinen Fischchen mit Sojasoße gehören in Sushi-Läden weltweit zum Angebot – aber sie schaden der Umwelt. (Symbolbild)
Die kleinen Fischchen mit Sojasoße gehören in Sushi-Läden weltweit zum Angebot – aber sie schaden der Umwelt. (Symbolbild) © Mark Baker/AP/dpa
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Adelaide

Was in deutschen Sushi-Bars zum Alltag gehört, gehört ab sofort in Südaustralien der Geschichte an: Als erster Ort in Australien verbietet der Bundesstaat die kleinen, fischförmigen Sojasoßenspender aus Plastik. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Plans der Regionalregierung zur Bekämpfung von Einwegplastik und zum Schutz der Umwelt. Mehrere australischen Medien zufolge handelt es sich sogar um eine weltweit bisher einmalige Maßnahme.

Die kleinen, fischförmigen Behälter, auch als "Shoyu-Tai" bekannt, wurden 1954 in Japan erfunden und sind seitdem ein fester Bestandteil von Sushi-Verpackungen weltweit. Die Regierung von South Australia, wie die Region in Down Under heißt, entschied nun: Plastikbehälter mit Deckel oder Stopfen, die weniger als 30 Milliliter Sojasoße fassen, dürfen nicht mehr verwendet werden. Dazu zählen auch die ikonischen Mini-Fische.

Welche Alternativen gibt es?

Umweltministerin Susan Close erklärte: "Jedes dieser fischförmigen Behälter wird nur für wenige Sekunden benutzt, bleibt aber – wenn es in der Umwelt landet – Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte erhalten." Wegen ihrer geringen Größe würden die Soßen-Spender "leicht fallengelassen, vom Wind verweht oder in Abflüsse gespült" – und gehörten dadurch häufig zum Müll, der an Stränden und auf Straßen gefunden werde.

Als umweltfreundlichere Alternativen empfiehlt die Regierung Nachfüllflaschen und größere Spender. Sogenannte Plastik-Sachets, also winzige Einmal-Verpackungen aus dünnem Plastik, sollen hingegen erlaubt bleiben. Letztere seien leichter, einfacher zu entsorgen und weniger schädlich, betonte Close. Sie seien nicht ideal, aber weitaus besser als die Fischchen.

Gefahr für echte Meerestiere

Denn diese seien auch für Meereslebewesen sehr gefährlich, die sie mit Nahrung verwechseln könnten, zitierte der "Guardian" die Meeresökologin Nina Wootton von der Universität Adelaide. "Wenn sie sich noch nicht in Mikroplastik zersetzt haben und in ihrer ganzen Form im Wasser treiben, können andere Organismen, die Fische dieser Größe fressen, sie für einen echten Fisch halten – und verschlucken."

Südaustralien gilt längst als Vorreiter beim Thema Umweltschutz: Bereits seit 2009 führt der Bundesstaat schrittweise Verbote ein, darunter Plastiktüten, Strohhalme, Einwegbesteck und Styroporbehälter. Demnächst sollen auch Aufkleber auf Obst und Gemüse verboten werden. Andere Bundesstaaten wie New South Wales und Tasmanien erwägen ähnliche Schritte.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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